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Sport: Berauscht in Richtung Sotschi

Russland feiert den Titel bei der Eishockey-WM.

Helsinki/Moskau - Der Anruf aus dem Kreml ließ nicht lange auf sich warten. Noch in der Nacht nach dem 6:2-Erfolg im WM-Finale gegen die Slowakei griff Wladimir Putin zum Telefonhörer. „Die besten Eishockeyspieler des Planeten geben uns einen Grund mehr, stolz auf unser Land zu sein“, sagte der Staatschef dem Sbornaja-Coach Sinetula Biljaletdinow, wie ein Sprecher des Kreml mitteilte. Von St. Petersburg bis Wladiwostok waren zu dem Zeitpunkt schon Zehntausende Russen auf den Straßen. Mit Autokorsos und „Rossija, Rossija“-Sprechchören feierten sie den 26. WM-Titel, der so souverän zustande gekommen war wie kaum ein Erfolg zuvor. Zehn Siege in zehn Spielen fuhren die Russen in Schweden und Finnland ein, der Endspielerfolg unterstrich die russische Überlegenheit in den zwei Wochen. „Die Unbesiegbaren“, taufte die Zeitung „Sport Express“ das Team am Montag.

Angeführt von Turnier-MVP und Topscorer Jewgeni Malkin schürten die Russen zugleich die Hoffnungen auf ein ebenso berauschendes Heimturnier während der Olympischen Winterspiele 2014. Sotschi bleibe nach wie vor das ganz große Ziel, sagte Biljaletdinow nach der WM-Gala. Mit Spielern wie Malkin, Alexander Owetschkin, Alexander Sjomin und Pawel Dazjuk in den eigenen Reihen scheint die Vorfreude berechtigt. Gegen die Slowaken hatten Sjomin mit zwei Toren, Dazjuk mit einem Tor und zwei Assists, Owetschkin mit zwei Vorlagen sowie Malkin mit dem Schlusspunkt zum 6:2 überragt. Als Vater des Erfolgs war schnell Coach Biljaletdinow auserkoren, der die Mannschaft nach den enttäuschenden Auftritten bei Olympia 2010 und der WM im Vorjahr übernommen hatte. „Er ist der beste Trainer derzeit in Russland“, meinte Owetschkin, „ich bin sehr stolz, unter ihm zu spielen“.

Bei den Slowaken wich die Enttäuschung schnell der Freude über die erste WM-Medaille seit 2003. „Es war ein Privileg, das Finale zu spielen“, sagte Kapitän und Abwehrspieler Zdeno Chara. dpa

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