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Sport: Bereit zum Lernen

Mika Häkkinen möchte 2005 wieder Erfolg haben – in der DTM

Hoch hinaus möchte das Mercedes-Team wohl in der nächsten Saison im Deutschen Tourenwagen-Masters. Wie anders war zu verstehen, dass vom Dach des Vorstandhochhauses in Stuttgart Mika Häkkinen seinen Fans zujubelte. Beim Saisonabschluss verkündeten der zweimalige Formel-1-Weltmeister und Mercedes-Sportchef Norbert Haug, dass der Finne 2005 in der DTM fahren wird. 2001 hatte sich Häkkinen, der wohl beliebteste Fahrer, den Mercedes in der Formel 1 je hatte, ins Privatleben zurückgezogen.

Durchtrainiert, charmant und bestens gelaunt, so präsentierte sich Häkkinen den 30 000 Fans, riss sie mit der Ankündigung seines Comebacks zu spontanem Jubel hin. Und er wusste auch, was sie hören wollten: „Ich habe mich immer als Teil der Mercedes-Familie gefühlt.“ Aus jeder Bewegung, aus jedem weiteren Satz, sprach nur ein Wunsch und Ziel: Häkkinen will wieder erfolgreich sein.

Die Entscheidung für die DTM fiel nach einem Test im DTM-Auto Mitte Oktober am Lausitzring: „Danach war ich begeistert. Die Tourenwagen sind super zu fahren“, erzählte Häkkinen. „Danach haben wir angefangen, ernsthaft zu verhandeln. Die letzten Details sind erst jetzt am Freitag fixiert worden.“ Zwischendurch hatte es auch ernsthafte Überlegungen über eine Rückkehr in die Formel 1 gegeben, „und ich hatte einige interessante Angebote. Wenn ich einen Platz in der Formel 1 hätte haben wollen, dann hätte ich ihn auch bekommen.“

Häkkinen widersprach damit zugleich Vermutungen, die DTM sei vielleicht doch nur eine Notlösung mangels Formel-1-Alternativen gewesen. Warum er sich dann für die DTM entschied, das zu erklären, fiel ihm nicht leicht. Er war noch nie jemand, der sein Innerstes nach außen kehrt. Sehr viele Details hätten da eine Rolle gespielt, deren Zusammenfassung lautet: „Ich glaube einfach, dass es die richtige Entscheidung für mich ist.“ Manager Didier Couton versuchte sich dann in einer Erklärung dieser allgemeinen Aussage: „In der Formel 1 hat Mika alles gehabt, alles gewonnen, was er gewinnen wollte. Die DTM ist eine neue Herausforderung.“ Häkkinen gab dann schließlich auch zu, dass es ihm nie gelungen sei, sich vom Rennsport zu lösen. „Das Rennfahren ist eben doch mein Leben, ich habe es im Blut, im Herzen“, sagte er etwas pathetisch. „Ich hatte schon eine Menge andere Dinge zu tun, auch viele Ideen. Aber nichts hat mich so fasziniert wie der Rennsport.“

Häkkinen sieht die DTM als „einen Sport, der etwas lockerer und entspannter ist als die Formel 1“: „Im Fahrerlager ist mehr Action, das ist wirklich Unterhaltung für die Leute, nicht nur übers Fernsehen, sondern auch vor Ort.“ Dass ehemalige Formel-1-Fahrer wie Jean Alesi und vor allem Heinz-Harald Frentzen anfangs Probleme in der DTM bekamen, weiß er, und „es kann schon sein, dass auch ich mich im ersten Jahr schwer tue. Man darf nicht hinkommen und meinen, weil man zweimaliger Formel-1-Weltmeister ist, kann und weiß man alles. Ich muss lernen – und dazu bin ich bereit.“

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