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Warten auf den Pfiff. Die Hertha-Profis müssen im Trainingslager in Oberstaufen vor allem an den konditionellen Grundlagen arbeiten.

© dapd

Berge und Schweiß: Hertha BSC trainiert für einen neuen Spielstil

Hertha ist zum Arbeiten im Allgäu, zwei- bis dreimal am Tag wird trainiert, am heutigen Sonntag steht bereits das erste Testspiel an. Trainer Babbel hat viel vor - und denkt an Borussia Dortmund.

Eigentlich hätte es Markus Babbel ja etwas ruhiger angehen können. Der Flug von Berlin nach Stuttgart am Samstagmorgen und die anschließende Busfahrt nach Oberstaufen steckten den 24 mitgereisten Fußball-Profis von Hertha BSC schließlich noch in den Knochen. Doch nur ein paar Stunden nach der Ankunft im Sporthotel des ehemaligen Nationalspielers Karl-Heinz Riedle bat Babbel die Spieler bereits zum ersten Training. Es war zwar nur eine regenerative Einheit, doch es gibt sicher angenehmere Arten, sich an die neue Umgebung in der grünen Berg- und Talkulisse zu gewöhnen.

Hertha ist zum Arbeiten hier im Allgäu, zwei- bis dreimal am Tag wird trainiert, am heutigen Sonntag steht bereits das erste Testspiel um 17 Uhr gegen den SV Amtzell an. In Oberstaufen, hatte Babbel angekündigt, werde es „zur Sache gehen, da werden wir uns die optimale Fitness holen“. An den spielerischen Feinheiten soll erst im zweiten Trainingslager im österreichischen Bad Waltersdorf gefeilt werden.

Obwohl in Oberstaufen vornehmlich Arbeit an der Ausdauer ansteht, wird dennoch auch hier die Grundlage für Herthas Spielstil in der neuen Saison gelegt. „Fitness ist dermaßen wichtig geworden“, hat Babbel erkannt, daher „werden wir so hart trainieren wie nie zuvor“.

Schon vergangenen Sommer hatte der Trainer immer wieder betont, dass Ausdauer, Leidenschaft und Selbstüberwindung der Weg zum Aufstieg seien. In der Saison dann aber war bei Hertha selten ein Stil, eine klare Idee des Spiels zu erkennen. Am Ende war es oft die individuelle Klasse der einzelnen Spieler, die in der Zweiten Liga den Unterschied ausmachte. Da in der Bundesliga jedoch nur wenige Mannschaften personell schlechter besetzt sind als Hertha BSC, kann sich der Aufsteiger aus Berlin nicht darauf verlassen, dass dieser Weg weiter zum Erfolg führt.

Auf der Suche nach einer Weiterentwicklung der Spielweise orientieren sich Babbel und sein Trainerstab längst am Trend der Zeit. „Borussia Dortmund ist auch deshalb Deutscher Meister geworden, weil sie fitter waren und mehr laufen konnten als alle anderen“, sagte der 38-Jährige Ende vergangener Saison. Der Erfolg der Überraschungsmannschaften Hannover, Mainz und Nürnberg ist den Verantwortlichen ebenfalls nicht verborgen geblieben. Auch ihr Erfolg beruhte auf einer stabilen Defensive, aus der blitzschnell auf Angriff umgeschaltet wurde, meist durch junge, flinke Spieler, die sich auch ohne Ball für keinen Weg zu schade waren.

Personell hat Hertha die Weichen zu einem solchen Spielstil gestellt: Die Neuzugänge Maik Franz und Andreas Ottl sind nicht nur in der Lage, in der Defensive Bälle zu gewinnen, sondern auch schnell und klug zu verteilen; der junge Tunay Torun besticht bereits durch Schnelligkeit und Laufeinsatz. Jetzt fehlen nur noch die konditionellen Grundlagen für diesen Stil, sprich: harte, schweißtreibende Arbeit. „Meine Jungs tun mir ein bisschen leid“, sagte Babbel schon einmal vorausschauend.

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