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Sport: Berlin Capitals: In letzter Minute gerettet

Freunde großer Dramatik kamen am Freitag bei den Capitals auf ihre Kosten: Auf den allerletzten Drücker konnten die Berliner dafür sorgen, dass ihnen die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) nicht die Lizenz entzieht. In der Geschäftsstelle der Capitals wurde auf ein kleines Stück Papier gewartet, an dem die Zukunft der Capitals hing.

Freunde großer Dramatik kamen am Freitag bei den Capitals auf ihre Kosten: Auf den allerletzten Drücker konnten die Berliner dafür sorgen, dass ihnen die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) nicht die Lizenz entzieht. In der Geschäftsstelle der Capitals wurde auf ein kleines Stück Papier gewartet, an dem die Zukunft der Capitals hing. Bis um Mitternacht des Freitags mussten die Berliner der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) per Bankbeleg nachgeweisen haben, dass sie 10,6 Millionen Mark auf dem Konto haben, sonst hätte die DEL den Capitals die Lizenz entzogen. Egon Banghard hatte bei der DEL persönlich für die Summe garantiert. Um 16.35 Uhr traf der Beleg für das Geld des Hauptgesellschafters in den Büros der Capitals in der Deutschlandhalle ein.

Das glückliche Ende einer Geschichte mit tragikomischen Zügen: Die Capitals bleiben in der DEL, die Kopie des Kontoauszuges wurde umgehend an die Liga weitergeleitet. Ferner ließen die Capitals das Schriftstück dem vom Gericht bestellten Gutachter zukommen. Dieser Herr hätte sonst umgehend ein Insolvenzverfahren gegen den zuvor hochverschuldeten Klub eingeleitet. Dazu kommt es nun nicht, dank Banghards Millionen. Laut eigenen Angaben hatte der Hauptgesellschafter der Capitals seit der jüngsten Gesellschafterversammlung der DEL Mitte Juli viel in Bewegung gesetzt, um das Geld zusammenzubekommen. Woher diese Mittel kommen, das wollte der schwäbische Bauunternehmer nicht bekannt geben.

Die DEL zeigte sich über die Rettung der Capitals natürlich erfreut. "Da die Capitals nun offensichtlich ihren Verpflichtungen nachgekommen sind, können wir hoffentlich einen Schlussstrich ziehen und uns auf die neue Saison konzentrieren", sagte der Vorsitzende des Aufsichtsrates der DEL, Gerd Schröder. Auch beim Lokalkonkurrenten EHC Eisbären freute man sich. "Ohne die Capitals hätten auch wir dumm dagestanden", sagte Peter John Lee, Manager der Eisbären. "Wir brauchen die Derbys im Berliner Eishockey." Lees Vorgänger auf dem Managerposten beim EHC, Lorenz Funk, war unterdessen erleichtert. "Nach den jahrelangen Bemühungen um die Deutschlandhalle", sagte der Sportdirektor der Capitals, "wäre der Absturz in die Viertklassigkeit ausgerechnet jetzt, da wir in die Halle dürfen, eine Katastrophe gewesen."

Die zuvor dreieinhalb Jahre ungenutzte Deutschlandhalle wurde am Vormittag des Tages von Wirtschaftssenatorin Juliane von Friesen wiedereröffnet.

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