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Berlin leuchtet rot: Alba unterliegt Bamberg

Alba verliert nach dem Debakel in Bamberg auch das Rückspiel – diesmal 93:97. Die Brose Baskets Bamberg haben sich damit vorzeitig Platz eins nach der Hauptrunde gesichert.

Berlin - Als alles vorbei war und Alba 93:97 (44:43) in einem hochklassigen, packenden Spiel gegen die Baskets Bamberg verloren hatte, versammelte Julius Jenkins die Berliner Basketballer um sich. Er sprach einige aufmunternde Worte, dann legten die Spieler ihre Hände aufeinander und ließen sich von den 14 500 Zuschauern in der ausverkauften Arena am Ostbahnhof feiern. Jedoch nicht so laut wie die Bamberger Fans in Rot, die noch lange bis nach Spielschluss hüpften, sangen und klatschen und feierten, dass sie nun sicher als Tabellenerster in die Play-offs gehen. Jenkins war unter ihrem Gejohle kaum zu hören, als er mit gesenkten Haupt sprach: „Es ist gut zu sehen, dass wir das Zeug dazu haben, sie schlagen zu können.“ Bei der ersten Niederlage nach sechs Siegen war vor allem Bambergs gnadenloser Topscorer Predrag Suput mit 34 Punkten nicht zu stoppen.

Schon vor dem Spiel waren die hunderten Bamberger, die ihrer Mannschaft mit Bussen hinterhergereist waren, schwer bewaffnet: Alle in Rot gekleidet wedelten sie mit blinkenden Leuchtstäben und rollten ein Plakat aus „Berlin leuchtet rot!“ Die Alba-Fans antworteten winkend mit gelben Luftballonschlangen und Simpsons-Plakaten. Auf dem Feld war es vom ersten Moment ein intensives Duell. Nach neun Sekunden erzielte Nationalspieler Tibor Pleiß per Korbleger die ersten beiden Punkte der Partie, doch dann legte Alba los. Als Immanuel McElroy einen Dreier zum 7:2 versenkte, sangen die Berliner Fans: „McEl, McEl, McEl, McElroy!“ Die Berliner waren deutlich aggressiver als die Gäste, Alba kämpfte um jeden Ball, holte mit zwölf Rebounds im ersten Viertel doppelt so viele Abpraller wie Bamberg, 27:14 führte Alba nach dem ersten Viertel, die Revanche schien zu gelingen. Bei dem 52:103-Hinspiel-Debakel hatte Bamberg nach dem ersten Viertel nur mit einem Punkt geführt.

Das änderte sich im zweiten Viertel zunächst nicht, es sah zwischendurch diesmal nach einer Demütigung mit umgekehrten Vorzeichen aus, Alba führte beim 38:22 mit 16 Punkten. Doch dann ließ sich Alba von einigen Schiedsrichterpfiffen irritieren. Bamberg nutzte die Ablenkung der Berliner aus, erzielte in der Folge 21:6 Punkte und holte nun mehr Rebounds. Die Bamberger Fans erhoben sich klatschend von ihren Plätzen, zur Halbzeit lag Albas Erzrivale nur noch mit einem Punkt hinten – 43:44. Vor allem Predrag Suput war nicht zu bremsen, der Bamberger Topscorer erzielte allein in der ersten Halbzeit 17 Punkte.

In der zweiten Halbzeit machten die Bamberger da weiter, wo sie aufgehört hatten, erzielten in den fünf Minuten nach der Pause 17:6 Punkte, führten mit zehn Punkten Vorsprung, 60:50. In diesem Moment leuchtete Berlin wirklich bedenklich rot. Alba schien eine zweite Lehrstunde vom Tabellenführer zu erhalten. Doch die Berliner kämpften weiter, Bryce Taylor blockte den fast 20 Zentimeter größeren 2,15-Meter-Riesen Pleiß und feuerte danach das Publikum gestenreich an, das Team zu unterstützen.

Sie trommelten und schrien, es wurde wieder albagelb in Berlin, die Gastgeber erzielten 17:2 Punkte und führten 67:62. Bamberg antwortete 6:0 und führte 68:67, doch mit vier Freiwürfen brachte Alba ein 71:68 ins Schlussviertel. Als Jenkins (insgesamt 24 Punkte) dann den Ball zum 76:68 in den Korb stopfte, blieb er einen Moment in Triumphpose an einem Arm hängen. Sein Blick schien zu sagen: Habt ihr je an uns gezweifelt?

Doch in der Folge kamen die Berliner nicht mit Bambergs Umstellung auf Zonenverteidigung klar und dann trafen die Franken auch noch kurz vor Schluss drei Dreier am Stück. Auch im folgenden Foul- und Freiwurfwechselspiel hatte Bamberg die besseren Nerven. Am Ende gewannen die Gäste 97:93 – und Berlin leuchtete rot.

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