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Sport: Berlin-Marathon: "Inzwischen laufen wir in der höchsten Liga"

Horst Milde (61) ist nicht nur Cheforganisator des Berlin-Marathons, der am 10. September zum 27.

Horst Milde (61) ist nicht nur Cheforganisator des Berlin-Marathons, der am 10. September zum 27. Mal stattfindet und vom Tagesspiegel präsentiert wird, sondern organisierte seit 1964 die meisten wichtigen Laufveranstaltungen in der Stadt.

Kennen Sie die Agenturmeldung, in der es hieß, Cheforganisator Rudi Thiel erwartet beim Berlin-Marathon über 30 000 Läufer?

Nein, die habe ich nie gesehen. Aber es ist interessant zu wissen, dass Rudi Thiel nun also vom Istaf zum Marathon umsteigen wird. Aber im Ernst: Das ist nicht das erste Mal, ich werde öfter mal mit Rudi Thiel verwechselt.

Sie sind sicher nicht weniger erfolgreich als Rudi Thiel - das zeigt sich auch in diesem Jahr. Rechnen Sie damit, dass beim Berlin-Marathon erstmals seit 1990 die Starterlimits erreicht werden, also 27 000 Läufer und 6500 Skater?

Wir werden nicht nur zum ersten Mal die Marke von 30 000 Teilnehmern überschreiten, sondern sicherlich auch die Limits erreichen. Das ist eine neue Situation für die Athleten und für uns: Man muss sich jetzt beeilen, wenn man am Berlin-Marathon noch teilnehmen möchte. Die letzte Skater-Startnummer wird in wenigen Tagen vergeben sein. Bei den Läufern sieht es so aus, als wenn wir in den letzten Tagen vor dem Start dieses Mal keine Meldungen mehr annehmen können. Aber natürlich werden wir niemanden wegschicken, der aus dem Ausland anreist, um bei uns zu laufen.

Sie haben auch bei anderen Läufen enorme Zuwächse. Wie kommt das?

Im In- und Ausland haben wir sehr viel für unsere Läufe geworben. Wir haben erfolgreich gearbeitet und gute Veranstaltungen organisiert. Dadurch haben wir die Läufer animiert, bei uns zu starten. Es geht ihnen oft auch um das Erlebnis - und Läufe wie die City-Nacht oder der Marathon sind ein begeisterndes Event. Schließlich hatten wir auch zwei Marathon-Weltrekorde in den letzten beiden Jahren. So ist der Berlin-Marathon ein echter Klassiker geworden, es ist für viele ein Muss, bei uns zu starten.

Die Aufwärtsentwicklung zeigt sich aber nicht nur in Berlin.

Das ist richtig, auch bei anderen deutschen Rennen und im internationalen Bereich gibt es zum Teil deutliche Teilnehmerzuwächse. So hat zum Beispiel auch der Hamburg-Marathon im Frühjahr sein Limit von rund 16 000 Startern erreicht, und in Paris liefen zuletzt über 30 000. Wenn Läufe einen guten Ruf haben und ihren Teilnehmern etwas bieten, steigen die Starterzahlen.

Im Olympiajahr ist es nicht leicht, viele Läufer der Weltspitze herzubekommen. Was erwarten Sie nach den erfolgreichen Jahren?

Ich denke, wir haben gute Chancen, in Berlin bessere Endzeiten zu sehen als in Sydney, obwohl wir uns bei der Besetzung natürlich nicht mit einem Olympia-Marathon vergleichen können. Man kann aber auch nicht jedes Jahr in Berlin Weltspitzenzeiten erwarten. Bei den Frauen werden wir nicht so stark besetzt sein wie zuletzt, aber bei den Männern bin ich sehr optimistisch. Wir haben jetzt gerade Fabián Roncero verpflichtet. Das ist immerhin der spanische Rekordhalter - und die Spanier gehören zu den besten Marathonläufern der Welt.

In vielerlei Hinsicht hat der Berlin-Marathon in den letzten Jahren stark aufgeholt gegenüber den Rennen in New York oder London. Finanziell haben diese Veranstaltungen jedoch aufgrund von potenten Sponsoren noch ganz andere Dimensionen. Wird sich in diesem Bereich in Berlin etwas tun?

Daran könnte sich vielleicht im nächsten Jahr etwas ändern, denn wir hatten mit unseren Sponsoren mehrjährige Verträge, die Ende dieses Jahres auslaufen. Wir werden dann mit unseren bisherigen Sponsoren Verhandlungen führen, aber auch versuchen, neue zu gewinnen. Wir haben jetzt natürlich aufgrund der positiven Entwicklung eine viel bessere Ausgangsposition als vor vier Jahren - inzwischen laufen wir in der höchsten Liga. Da müssten sich eigentlich Unternehmen finden, die das in der Hauptstadt Berlin honorieren.

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