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Berliner Traditionsverein: Tennis Borussia meldet Insolvenz an und steigt ab

Der Berliner Tradtionsklub Tennis Borussia hat Insolvenz angemeldet und muss von der Regionalliga in die fünftklassige Oberliga absteigen.

Berlin - Die sportliche Situation für die Fußballer von Tennis Borussia in der viertklassigen Regionalliga Nord ist ernst. Zwei Spiele stehen noch aus, und nur noch ein Punkt trennt die Berliner von der Abstiegszone – aber das alles ist seit gestern irrelevant. Für die Tennis Borussen geht es im Saisonendspurt allenfalls noch um die Ehre. Der Verein hat gestern den Antrag auf Einleitung eines Insolvenzverfahrens beim Amtsgericht Charlottenburg gestellt. Damit ist der Abstieg in die Oberliga besiegelt. „Es gibt keine andere Möglichkeit“, sagt Christian Schwarzkopf, der im Vorstand des Vereins für die Finanzen zuständig ist.

Die Nachricht kommt nicht überraschend, Schwarzkopf hatte sie schon viel früher erwartet. TeBe leidet seit Monaten unter finanziellen Problemen, die Spieler haben seit dem vergangenen Herbst nur sporadisch Abschlagszahlungen auf ihre Gehälter bekommen. Insgesamt fehlt Tennis Borussia eine halbe Million Euro. Zuletzt hatte der Klub seine Hoffnung auf einen obskuren Geldgeber gesetzt, der kurzfristig 500 000 Euro zugesagt und in der kommenden Saison 1,5 Millionen Euro zahlen wollte. Geld aber haben haben die Berliner nie gesehen. Und auch die Verpflichtung von Werner Lorant als Sportdirektor, der für den Verein neue Sponsoren auftreiben sollte, erwies sich letztlich nur als schlechter PR-Gag.

Tennis Borussia will nun in der kommenden Saison in der Oberliga antreten, „mit einem Mini-Etat von 100 000 bis 150 000 Euro“, wie Schwarzkopf sagt. Sicher ist das noch nicht. Zunächst muss das Insolvenzverfahren abgewickelt werden und eine Einigung mit den Gläubigern erzielt werden. Das sind vor allem das Finanzamt, Krankenversicherungen und andere Sozialversicherungsträger. Um das Verfahren einzuleiten, benötigt der Verein jedoch zunächst einmal rund 25 000 Euro – die er derzeit nicht hat. „Es ist nichts da“, sagt Schwarzkopf. Immerhin ist er zuversichtlich, zumindest diese Summe auftreiben und den Insolvenzverwalter bezahlen zu können. Andernfalls würde es für TeBe noch ärger kommen: Ohne Insolvenz müsste der Verein getilgt und aus dem Vereinsregister gelöscht werden. Stefan Hermanns

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