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Abstieg perfekt: TeBe-Frauen zu schwach für Bundesliga

Nach der 0:6-Niederlage gegen Turbine Potsdam stehen Tennis Borussias Frauen vorzeitig als Bundesliga-Absteiger fest. Allerdings will die Mannschaft zurückkommen. Der sofortige Wiederaufstieg ist das Ziel.

Berlin - Der Stadionsprecher im Mommsenstadion wunderte sich. „Das haben wir hier selten“, rief er, als am Mittwochabend bei der Spielervorstellung die Fans die Nachnamen mitbrüllten – allerdings nur bei den Gästen von Turbine Potsdam. Deren Fans waren es auch, die im Spiel der Frauen-Bundesliga bei Tennis Borussia Berlin für einen Saisonrekord sorgten: 484 Zuschauer erlebten das 6:0 des Tabellenführers gegen den Tabellenletzten, gewöhnlich verlieren sich nur rund hundert Menschen auf den Rängen.

Auf der Tribüne ging es nicht so trostlos zu wie sonst, die überforderten Spielerinnen des Aufsteigers aber enttäuschten – wieder einmal. Die Niederlage machte zwei Spieltage vor Schluss den Wiederabstieg perfekt. In der Vorrunde holte das Team sechs Punkte, in der Rückrunde bislang nicht einen, die Niederlagen fallen Spiel für Spiel höher aus. „Man hat gesehen, dass das Niveau nicht für die Bundesliga reicht“, sagte Turbines Trainer Bernd Schröder, dessen Mannschaft den Titelgewinn am Sonntag gegen Bad Neuenahr perfekt machen kann.

Die Mannschaft, zu der zahlreiche ehemalige Potsdamer Fußballerinnen gehören, sei „total verunsichert“, sagte TeBe-Trainer Thomas Grunenberg. Auch die in der Winterpause geholten Amerikanerinnen Katarina Tarr und Amanda Feigt konnten den Abstieg nicht verhindern. Grunenberg, dessen Zukunft bei TeBe ungewiss ist, würde sie in der Zweiten Liga gerne halten, „aber es ist die Frage, ob wir sie uns noch leisten können. Sie sind relativ teuer.“ Bislang konzentrieren sich beide ausschließlich auf Fußball und arbeiten nicht nebenher.

„Wir müssen einen Neuanfang machen“, kündigte Vorstandsmitglied Erhard Rösler an, „wir sind zu blauäugig gewesen. Der sofortige Wiederaufstieg ist geplant.“ Dazu müsste aber zunächst das Chaos rund um das Team ein Ende finden. Von der langjährigen Abteilungsleiterin Gabriela Wahnschaffe schied man im Herbst im Zorn, im Trainerteam rumort es, und zwei Spielerinnen hat Grunenberg aus der ersten Mannschaft verbannt, weil sie Termine oder Spiele verpassten. Zu all dem steht TeBe am Sonntag ein ungemütlicher Nachmittag beim 1. FFC Frankfurt bevor. Der Tabellendritte hat zuletzt gewonnen – gegen Turbine. Gegen das Team, gegen das TeBe am Mittwoch chancenlos war. ru

Helen Ruwald

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