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Alba und Füchse: Zwei Teams und eine Halle

Füchse und Alba haben sich ohne Streit geeinigt. Manager Hanning kann sich für die Zukunft eine so gute Verbindung, wie sie Alba mit dem Eishockey-Team der Eisbären pflegt, auch mit den Füchsen vorstellen.

Berlin - Zum besseren Verständnis hilft manchmal ein Symbol. Für die Handballer der Füchse Berlin könnten das die Pyramiden von Giseh sein, die sie innerhalb ihres in acht Tagen beginnenden Trainingslagers in Kairo besichtigen werden. Manager Bob Hanning hat nichts dagegen, wenn der kulturelle Teil der Reise nach Ägypten auch assoziiert: „Der Weg zur Spitze ist weit, steil und glatt.“ Vom Team von Trainer Jörn-Uwe Lommel wird in der bevorstehenden Saison noch nichts Spitzenmäßiges zu melden sein. „Wir bauen weiter am festen Unterbau, ansonsten wollen wir die Klasse halten“, sagt Hanning. Hilfe erhofft er sich dabei vor allem von den Fans, für die gerade der Vorverkauf der Saison- und Einzelspiel-Karten begonnen hat. „Dass sie nicht die Katze im Sack erwerben, dafür haben wir die Grundlagen geschaffen“, verspricht er. „Alle Bundesliga-Heimspiele tragen wir in der Max-Schmeling-Halle aus.“

Das war in der vergangenen Spielzeit nicht so. Als Zweitligist hatten sich die Füchse in der Terminwahl den Basketballern von Alba Berlin noch unterzuordnen. „Alba hat diese Halle eingelebt“, sagt Henning Harnisch. Dass es jetzt eine neue Situation gibt, ist für den Alba-Teammanager „keine Frage der nun gleichen Augenhöhe bei den Verhandlungen, sondern die Suche von Lösungen unter Sportfreunden“. Für Harnisch bleibt zwar Basketball „die schönste Sportart auf der Welt“, aber er hat auch einen Zugang zum Handball. Als junger Bursche habe der gebürtige Marburger die glorreichen Zeiten des VfL Gummersbach verfolgt.

Dennoch, wo Alba schon war – Europacupsieg, Meistertitel –, wollen die Füchse erst noch hin. Während Alba in der vergangenen Saison 2500 Dauerkarten verkaufte, waren es bei den zweitklassigen Füchsen ganze 17. „Zur Zeit haben wir bereits 650 an den Fan gebracht, 1000 sollen es mindestens werden“, berichtet Bob Hanning. Das sind Größenordnungen, die verpflichten. Die Einvernehmlichkeit zwischen den Füchsen und Alba wurde auch mit Hilfe des Hallenbetreibers Velomax möglich. Der hatte für den 17. Oktober auf eine Konzert-Option verzichtet. An diesem Tag können die Füchse nun gegen Flensburg spielen. So weist es der offizielle Spielplan nun aus. Auch für die Spiele in den nationalen Pokal-Wettbewerben besteht eigentlich Einigkeit. Hanning hat dafür das Korber-Zentrum blockiert. Was aber, wenn die Füchse im deutschen Pokal auf ein Top-Team treffen? Gegen Kiel im Korber-Zentrum? „Das lasse ich jetzt mal so stehen“, sagt er formell. Möglicherweise besteht dann erneut Gesprächsbedarf – im Sinne der Fans, die nicht vergrault werden sollen.

„Jeder hat sein Publikum, das in Berlin nicht ganz einfach ist“, sagt Hanning. Während in großen Hallen wie in Mannheim, Kiel oder Hamburg die Fans ihr Team auch unterstützen, wenn es nicht so gut läuft, nimmt sich der Berliner in diesen Fällen sehr stark zurück. Das fiel selbst bei den 6000 Zuschauern auf, die Alba in der vergangenen Saison im Durchschnitt hatte. Die Füchse planen zunächst mit rund 4000. „Vielleicht kommen ja zukünftig mehr Handball-Interessierte auch mal zu uns, oder umgedreht“, sagt Harnisch. Er kann sich durchaus eine so gute Verbindung, wie sie Alba mit dem Eishockey-Team der Eisbären pflegt, auch mit den Füchsen vorstellen. „Wir sind doch alle Teamsportler“, erklärt er, „die verstehen sich eben.“ Hartmut Moheit

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