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Basketball: Alba Berlin verpasst erneut die Europaliga

Basketball-Bundesligist Alba Berlin ist wie im Vorjahr in der Qualifikation zur Europaliga gescheitert. Die Berliner konnten die knappe Hinspiel-Niederlage gegen Spirou Charleroi nicht wettmachen und starten nun erneut nur im Eurocup.

Berlin - Elf Sekunden vor Schluss war die Hoffnung doch noch einmal kurz zurückgekehrt. Eigentlich hatten Alba Berlins Basketballer schon jede Chance auf die Europaliga vergeben, jetzt schien die Qualifikation für die höchste europäische Basketball-Spielklasse plötzlich doch wieder möglich. Nach einer schwachen zweiten Hälfte und deutlichem Rückstand stand es gegen Spirou Charleroi 70:68 für die Berliner. Zwei Punkte fehlten noch, um das Vier-Punkte-Defizit aus der 77:81-Hinspielniederlage beim Belgischen Meister auszugleichen. Doch Charlerois Aufbauspieler Demond Mallet, bis dahin noch ohne Punkt, behielt an der Freiwurflinie die Nerven, obwohl die 11 840 Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof tobten und pfiffen. Mallet traf zweimal, das 70:70 (34:39)-Endergebnis bedeutet, dass Alba die Europaliga im zweiten Jahr in Folge hauchdünn verpasste und sich mit einem Startplatz im Eurocup zufriedengeben muss. „In den Momenten, in denen das Spiel auf der Kippe stand, sind wir nicht ruhig geblieben“, sagte Albas Trainer Luka Pavicevic. „Wir hätten heute Abend keine Superhelden sein müssen, wir hätten das Spiel nur kontrollieren müssen.“

Pavicevic musste am Sonntagabend auf Sven Schultze verzichten, der seine Knieverletzung nicht rechtzeitig überwunden hatte. Nachdem sich der Berliner Power Forward Tadija Dragicevic kurz nach Spielbeginn sein zweites Foul eingehandelt hatte, schickte Albas Trainer für ihn Yassin Idbihi auf das Feld. Der 27-Jährige hechtete sofort beherzt nach dem Ball, machte in Anfällen von Übermotivation aber unnötige Fehler. Trotzdem war er mit einigen Offensivrebounds maßgeblich daran beteiligt, dass Alba beim Stand von 11:10 erstmals in Führung ging und diese bis zum 34:29-Halbzeitstand hielt.

Mit zehn schwachen Minuten nach der Pause gaben die Berliner das Spiel allerdings völlig aus der Hand. „Ich weiß auch nicht, was in der Kabine passiert ist“, sagte Idbihi ratlos. Mitte des dritten Viertels hatten die Belgier Albas Vorsprung aufgeholt und waren in Führung gegangen. Nachdem Brian Greene zum 43:41 für die Gäste getroffen hatte, hob Albas Immanuel McElroy hilflos die Arme, während der kleine wallonische Block der Charleroi-Fans jubelte. Die Berliner hatten versucht, ihre Größenvorteile in Korbnähe auszunutzen, aber gegen die nicht immer saubere Verteidigung der Belgier zu viele leichte Wurfchancen vergeben. Das dritte Viertel verlor Alba 12:23, lag danach 46:52 zurück – und hätte die letzten zehn Minuten mit elf Punkten Vorsprung gewinnen müssen.

Es sei „kein Nachmittag für Gastfreundschaft, sondern für Attacke“, hatte Albas Kotrainer Konstantin Lwowsky dem Berliner Publikum vor dem Spiel mit auf den Weg gegeben – und die Alba-Fans versuchten noch einmal alles, um ihr Team in die Europaliga zu brüllen. Außer Derrick Allen (20 Punkte) konnte kein Berliner seinem Team im Angriff nennenswert helfen – Julius Jenkins erzielte alle seine 13 Punkte in der ersten Hälfte. Dragicevic, der vorher kaum einmal den Ball in den Händen gehalten hatte, wollte seinen Gegenspieler Brian Greene aus Frust sogar zu einer Rangelei provozieren, der Amerikaner lächelte nur. Mit großem Willen gelang es den Berlinern noch, sich in den Schlussminuten heranzukämpfen, auszugleichen und in Führung zu gehen. Ein Kraftakt, der zu spät kam.

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