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Friedel Stupp hört im Sommer beim BHC auf, weil die berufliche Belastung zu groß geworden ist.

© Imgao

Update

Berliner Hockey-Club: Meistertrainer Stupp hört am Saisonende auf

Der Berliner Hockey-Club verliert den erfolgreichen Trainer seiner Männermannschaft. Nach insgesamt fast 15 Jahren beim BHC wird Friedel Stupp den Verein zum Saisonende verlassen.

Am Ende des Telefonats wünschte Friedel Stupp Michael Stiebitz noch „einen entspannten Urlaub“, aber natürlich wusste er, dass dies ein frommer Wunsch bleiben würde. Mit der Erholung war es bei Stiebitz erst einmal vorbei, nachdem der Präsident des Berliner Hockey-Clubs gerade in seinem Italien-Urlaub erfahren hatte, dass er seinen Meistertrainer verlieren würde, Friedel Stupp nämlich. Im Sommer, nach dann sechseinhalb Jahren bei den Männern und insgesamt fast fünfzehn beim BHC, wird der 48-Jährige den Club verlassen.

„Irgendwann kommt man an die Grenze der Belastbarkeit“, sagt Stupp, der im Hauptberuf als Landestrainer für Hockey beim Landessportbund angestellt. Den Job bei den Männern des BHC, mit denen er im vergangen Jahr die Feldhockey-Meisterschaft gewonnen hat, verrichtet er quasi nebenher. So etwas gebe es bei keinem anderen Verein aus der Bundesliga, sagt Stupp. Der Mannheimer HC zum Beispiel beschäftige gleich sieben hauptamtliche Trainer. Beim BHC ist es kein einziger.

Ursprünglich hatte Stupp zwei oder drei Jahre bei den Berliner Männern aushelfen wollen, daraus sind jetzt mehr als sechs geworden – und das bei stetig steigendem Zeitaufwand. „Das ist extrem viel geworden“, sagt der gebürtige Kölner, der sich künftig ausschließlich auf seinen Hauptberuf konzentrieren will. Er führe deshalb auch keine Gespräche mit anderen Vereinen, versichert er.

Für den BHC kam Stupps Ankündigung nicht ganz unerwartet – weil dessen berufliche Situation im Verein natürlich bekannt war. Und weil in jüngerer Vergangenheit auch Stupp selbst immer mal wieder davon gesprochen hatte, dass eine Veränderung auf dem Trainerposten sinnvoll sein könnte. „Natürlich hat mich die Nachricht nicht erfreut", sagt Präsident Stiebitz, „aber ich bin auch nicht am Boden zerstört. Es ist, wie es ist.“ Die Mannschaft befindet sich im Umbruch, einige ältere Spieler wollen etwas kürzer treten – es gäbe also ungünstigere Zeitpunkte für einen Trainerwechsel.

Die Frage, wer Stupps Nachfolger wird, soll in Ruhe entschieden werden, auch wenn Michael Stiebitz schon ahnt, was ihn in den nächsten Tagen im Club erwartet: „Da werden wahrscheinlich 67.000 Namen gehandelt.“ Aber neben der Frage, welche Kandidaten überhaupt auf dem Markt sind, wird auch die Finanzierung eine wichtige Rolle spielen. Möglich wäre daher auch eine interne Lösung, sagt Stiebitz: „Wir haben beim BHC schon häufiger gezeigt, dass wir für eine Überraschung gut sind.“

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