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Sport: BFC Dynamo entlässt den Trainer

Nach 0:8 gegen Union: Piepenburg muss gehen

Von Karsten Doneck, dpa

Berlin - Sparsam mit Gesten, das Gesicht angespannt: So stand Jürgen Piepenburg am Sonntag eine gute halbe Stunde nach Spielende am Rande eines Nebenplatzes des Stadions an der Alten Försterei und redete. Neben ihm lauschte Mario Weinkauf, der Präsident des BFC Dynamo, seinen Worten. Es gab eine Menge Erklärungsbedarf. Piepenburg, der Trainer, versuchte darzulegen, wieso sich seine Mannschaft ausgerechnet beim Erzrivalen, dem 1. FC Union, mit 0:8 zum Gespött der Zuschauer machen ließ. Es war eine Art historische Niederlage für Dynamo, die mit Abstand höchste in der langen Geschichte dieser Derbys. Vizepräsident Markus Hein sprach von „einer Katastrophe. Die wiegt schwer. Denn den Kredit, den die Mannschaft da verspielt hat, müssen wir uns erst einmal wieder zurückerobern.“

Das wird mit einem neuen Trainer geschehen, denn gestern Abend wurde Jürgen Piepenburg mit sofortiger Wirkung beurlaubt. „Die Verantwortung werden vorerst Kotrainer Rajko Fijalek und Torwarttrainer Bodo Rudwaleit übernehmen“, sagte Hein. „Menschlich tut mir die Entlassung leid, aber jetzt haben wir auch ein Druckmittel gegen die Mannschaft.“

Zu mäßig ist die Bilanz des BFC: drei Saisonspiele, drei Niederlagen. Das stimmt bei weitem nicht mit den vor der Saison geäußerten Ansprüchen des Klubs überein. Dynamo wollte unter den ersten Fünf in der Oberliga mitspielen, ist jetzt aber Letzter. Die hohe Niederlage gegen Union, aber auch bereits zuvor das schlechte Spiel in Ludwigsfelde, haben die BFC-Verantwortlichen zum Handeln gezwungen. „Wir sind früh in der Saison, da können wir noch etwas zum Positiven ändern. Wir werden jetzt viele Gespräche mit möglichen Trainerkandidaten führen. Es gibt dafür keinen Zeitrahmen“, sagt Hein.

Piepenburg selbst glaubte bereits nach dem Union-Spiel nicht mehr so recht an seine Weiterbeschäftigung. „Wir müssen jetzt zusehen, dass wir aus dem Tal wieder rauskommen“, sagt er zwar. Sein Zusatz lautete aber: „Ob ich die Gelegenheit bekomme, das mitzugestalten, weiß ich nicht.“

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