zum Hauptinhalt

Deutsches Eishockey: Schlechter Ruf, gutes Spiel

Das deutsche Eishockey ist dabei seinen schlechten Ruf zu überholen - durch Erfolge der Nationalmannschaft und durch den Sieg der Eisbären bei der European Trophy jetzt auch auf Klub-Ebene.

Deutsche Eishockeyteams sind bei Weltmeisterschaften nur Abstiegskandidaten. Die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) ist eine finanziell marode Klasse mit abgehalfterten Ausländern und zu wenigen deutschen Talenten. Und dieser Haufen wird trainiert von zweitklassigen Nordamerikanern mit schlecht sitzenden Breitkrawatten und Kauderwelsch-Deutsch. Wenn das alles stimmen würde, stünde es schlecht um das deutsche Eishockey. Doch zwischen Vorurteilen und der tatsächlichen Qualität der Sportart ist viel Platz. Die Nationalmannschaft wurde bei der WM Vierter, die Berliner Eisbären haben nun beim europäischen Vorbereitungsturnier die kontinentalen Spitzenteams vorgeführt.

Das deutsche Eishockey ist dabei, seinen schlechten Ruf zu überholen. Wurde früher im Misserfolg stets auf die Zukunft gehofft, so lohnt sich jetzt schon ein Blick auf den Status quo. Mögen auch manche Funktionäre am Ruf der DEL als Pleitenliga arbeiten und die öffentliche Wahrnehmung der Sportart negativ beeinflussen, so hat sich die Liga doch sportlich weiterentwickelt: Weil dort gute Ausländer und viele junge deutsche Spieler ihr Geld verdienen und die radebrechende Breitkrawattenträger-Fraktion schrumpft.

Acht von 14 DEL-Trainern haben inzwischen einen deutschen Pass – und können zumindest ganz gut Bayerisch sprechen. Sie leben und leiden das deutsche Eishockey intensiver als viele ihrer Vorgänger. Wenn einige DEL-Funktionäre noch dazulernen, wie man ein gutes Produkt auch gut verkauft, ist das Potenzial des Eishockeys noch nicht ausgeschöpft.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false