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Angriff auf die European Trophy. Daniel Weiß steht mit den Eisbären in der Finalrunde.

© Reuters

Eishockey: Eisbären Berlin: Europa gewinnen

Die Eisbären sind in erstaunlicher Frühform. Im Turnier um die European Trophy haben sie sich mit ihrer aufmüpfigen Spielkultur jede Menge Respekt bei der internationalen Konkurrenz verschafft.

Von Katrin Schulze

Berlin - Es ist schon erstaunlich, wo die Eisbären überall neue Fans gewinnen. Dass ihre von den Puhdys geschmetterte Hymne im gesamten deutschsprachigen Raum für Stimmung sorgt, ist ja hinlänglich bekannt. Dass sie jetzt aber auch die Schweden begeistern, hätten die Berliner wohl selbst kaum für möglich gehalten. Da schwärmt Hardy Nilsson, Trainer des schwedischen Erstligisten Djurgardens IF, von einer „sehr starken, schnellen und abgebrühten Mannschaft“. Und da fragen sich die Verantwortlichen von Djurgardens Ligakontrahenten Färjestads BK auf ihrer Homepage, ob man angesichts der deutschen Erfolge tatsächlich in der zweitbesten Eishockeyliga der Welt spielt.

Möglich macht’s die neue European Trophy – ein Vorbereitungsturnier, das irgendwann mal in einen europäischen Klubwettbewerb ähnlich der Champions League im Fußball münden soll. Dort haben sich die Eisbären mit ihrer aufmüpfigen Spielkultur jede Menge Respekt bei der internationalen Konkurrenz verschafft. „Dieses Turnier ist für uns eine große Chance, zu zeigen, dass wir eines der besten Teams in Europa sind“, sagt der Berliner Cheftrainer Don Jackson. „Und wenn man sich anschaut, mit welchem Engagement wir hier bislang gespielt haben, bin ich selbst begeistert.“

Zwar hat Jacksons Team die ersten beiden von acht Vorrundenspielen verloren, ging danach aber ganze sechs Mal in Folge als Sieger vom Eis. Mit dem abschließenden 3:1-Erfolg am Samstag über die Adler Mannheim haben die Eisbären nicht nur den Rivalen aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) aus dem Turnier befördert, sondern sich in ihrer Gruppe auch auf Platz eins gesetzt; vor Färjestad und Jokerit Helsinki. Doch damit soll die internationale Mission der Berliner noch nicht beendet sein. Für Jackson geht es nun darum, „an die bisherige tolle Teamleistung anzuknüpfen und in Salzburg möglichst bis zum Finale mitzuspielen“.

Am kommenden Wochenende, wenn die DEL in ihre neue Saison startet, werden die Eisbären zur Finalrunde der Trophy in Zell am See und Salzburg antreten. Ein Nachteil? Nicht für den Trainer. „Natürlich werden wir in der Tabelle erst mal hinten dranhängen, weil wir zwei Spiele weniger haben“, sagt Jackson. „Aber das ist ein Hindernis, das wir schnell überwinden werden.“ Auch die mit der Härte des europäischen Turniers einhergegangen Verletzungen beunruhigen den US-Amerikaner kaum; dabei wurde besonders die Verteidigung der Eisbären bisher arg mitgenommen. Nach den Ausfällen von Richie Regehr und Constantin Braun traf es gegen Mannheim Jim Sharrow, der sich an der Hand verletzte.

Ein Problem sehen die gesunden Berliner Spieler darin nicht. Im Gegenteil. „Die Trophy bereitet uns gut auf die Liga vor und hat uns jetzt schon viel Selbstbewusstsein verliehen“, sagt Rob Zepp. Der Berliner Torwart hat sich im Wettbewerb selbst zu einem der Hauptdarsteller seines Teams entwickelt. In der Wertung um den besten Spieler liegt er mit einem Punkt Rückstand auf dem zweiten Rang. Der Trainer von Färjestad drückt es noch positiver aus: „Er ist erstklassig.“

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