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Eisbären: Nach der Feier ist vor der Saison

Eishockeymeister Eisbären sucht nach neuen Spielern und plant schon für die Europaliga.

Berlin - Heute Nachmittag fahren die Eisbären da los, wo sie ankommen wollen: Mitten im Berliner Westen. Um 15.30 Uhr startet der Autokorso mit den Spielern des neuen deutschen Eishockeymeisters. Vom Lehniner Platz geht die Fahrt zum Roten Rathaus, in dem Spieler und Verantwortliche vom Regierenden Bürgermeister empfangen werden. Vom Rathausbalkon sollen sie dann gegen 17 Uhr ihren Fans zuwinken. Eine Stunde später beginnt dann die große Saisonabschlussfeier am Wellblechpalast.

Es wird heute auch eine Abschiedsfeier von der eigenen Vergangenheit für die Eisbären. Denn ankommen müssen sie künftig nicht mehr nur im Bezirk Hohenschönhausen, sondern in der ganzen Stadt: Die neue Arena unweit des Bahnhofs an der Warschauer Straße liegt fast in Kreuzberg und es gilt künftig über 14 000 Plätze zu füllen und nicht nur 5000 wie in der Halle von Hohenschönhausen. Nach der Feier ist für die Eisbären diesmal vor der Saison – in jeder Hinsicht.

Im sportlichen Bereich lässt sich den Berlinern nichts vorwerfen, dreimal sind sie in vier Jahren Deutscher Meister geworden. Die Mannschaft mit ihren vielen jungen Spielern bleibt zum großen Teil zusammen. Ergänzt wird sie in der Verteidigung mit dem Kanadier Richie Regehr und womöglich auch um dem ehemaligen Eisbären-Verteidiger Derrick Walser, der sich seit zwei Jahren vergeblich um seinen Durchbruch in der nordamerikanischen Profiliga NHL mühte. Verlassen wird die Eisbären dagegen Stürmer Richard Mueller. Er geht zu den Hamburg Freezers. Tobias Draxinger und auch Torwart Youri Ziffzer werden mit den Nürnberg Ice Tigers in Verbindung gebracht. Auch Stürmer Christoph Gawlik, nicht unbedingt ein Liebling von Trainer Don Jackson, wird die Eisbären wohl verlassen. Hamburg, Iserlohn und Frankfurt sollen Interesse an dem Nationalspieler haben.

Die Arbeit von Manager Peter John Lee erscheint also eher übersichtlich, was die Personalpolitik betrifft. „Ein oder zwei Spieler werden wir bestimmt noch holen. Ansonsten werden wir weiter auf die Entwicklung deutscher Spieler setzen“, sagt Lee. „Es wird für die Gegner schwer werden, unsere Mannschaft in den kommenden Jahren zu schlagen.“ Ihr gewonnenes Selbstbewusstsein können die Eisbären nun auch in der neuen lukrativen Champions League beweisen. Dort bekommen sie 300 000 Euro Startgeld und können maximal 1,5 Millionen Euro verdienen.

Am Freitag werden in Zürich die Vorrundengruppen der Champions Hockey League (CHL) ausgelost. Starke Gegner aus Russland und Schweden warten da auf die Berliner. Lee hat keine Angst davor. „Wir haben uns in Europa schon einen Namen gemacht, den wir nun noch verbessern wollen.“

Was die Arbeit als Geschäftsführer angeht – das ist Lee neben Billy Flynn auch – wird Lee viel zu tun bekommen. Schon vor knapp einem Jahr ist das Eisbären-Büro in die Friedrichstraße umgezogen, unweit der Räume des Eigners Anschutz. Personell hat sich der Klub mit zwei neuen Marketingmitarbeitern verstärkt. „Im Ticketingbereich werden wir noch zulegen“, sagt Sprecher Daniel Goldstein. 1600 Dauerkarten haben die Eisbären bis jetzt für die kommende Saison verkauft. Da lässt sich also noch einiges verbessern. Zudem soll es mehr Werbekampagnen in der Saisonpause geben als je zuvor. Schließlich wollen die Eisbären in ganz Berlin ankommen, um auch in der neuen Arena anzukommen.

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