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Sport: Empor im Finale

Berliner Badmintonklub schlägt Langenfeld

Knapper geht es im Badminton fast nicht mehr. Das Team des Bundesligisten SG Empor Brandenburger Tor Berlin zog am Sonntagnachmittag durch den Sieg im Play-off-Halbfinale gegen den FC Langenfeld ins Finale ein. Doch von einem Sieg kann man in diesem Fall kaum sprechen. Sowohl das Hinspiel am Samstag in Langenfeld als auch das Rückspiel in Friedrichshain endeten mit 4:4. Im Badminton wird auf zwei Gewinnsätze gespielt, und diese mussten schließlich ausgezählt werden. Und hier lag Berlin knapp vorn: 9:8 Sätze auswärts und 8:8 Sätze zu Hause. Einen einzigen Satz in zwei Spielen waren die Berliner schließlich besser.

„Das Allerwichtigste war der Kampfgeist heute“, sagt EBT-Manager Manfred Kehrberg zufrieden. Langenfeld war auch der Wunschgegner von Kehrberg, da der EBT die besseren Damen hat. Mit jeweils zwei Punkten im Dameneinzel von Juliane Schenk sowie Schenk und Nicole Grether im Doppel sorgten die Frauen dann auch allein für die Hälfte aller Punkte. Die weiteren zwei Siege holte am Sonntag der extrem schnelle und bewegliche Chinese Chuan Xuan - im Einzel gegen den Deutschen Meister Björn Joppien und im Doppel mit Tim Dettmann gegen Mike Joppien und Thorsten Huk- riede. Ohne Erfolg blieben der Finne Kasperi Salo und Conrad Hückstädt im Einzel sowie Fredrik Bergström aus Schweden mit Hückstädt im Doppel.

Nach den wichtigen Siegen von Xuan ging Manager Kehrberg direkt zu dem Chinesen und umarmte ihn. Eigentlich hatte Kehrberg für diese Saison mit Xia Xuanze einen anderen chinesischen Spieler verpflichtet. Kehrberg hatte eine mündliche Zusage des Einzelweltmeisters von 2003 und die Freigabe des Verbandes. Doch Xia kam einfach nicht. Auch E-Mails und Telefonanrufe blieben unbeantwortet. Kehrberg vermutet, dass der chinesische Verband die Freigabe wieder zurückgezogen hat, um den durch Verletzungen geschwächten Xia als Sparringspartner im eigenen Land einzusetzen. Doch dieses Thema ist für die Berliner mittlerweile erledigt.

Ein anderes Thema gewinnt mit dem Finale gegen den 1. BC Bischmisheimwieder wieder an Brisanz. Gegen den Club hatten die Berliner im letztjährigen Halbfinale sportlich zwar verloren. Durch den unerlaubten Einsatz des Inders Nikhil Kanetkar zog der EBT allerdings per Richterspruch ins Finale gegen den 1. BC Beuel ein. Damals verlor Berlin knapp, mit zwei weniger gewonnenen Sätzen.

„Unser Verhältnis zu Bischmisheim ist dadurch nicht gestört“, sagt Kehrberg dazu und verzieht leicht den Mund. Als die Spieler aus Langenfeld den Berlinern zum Finale gratulieren, sagt ein Gegner noch: „Diesmal seid ihr dran.“ Die Sympathien sind jedenfalls bei Berlin.

Jörg Petrasch

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