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Markus Richwien sucht noch nach seiner Form.

© Kai-Uwe Heinrich

Füchse Berlin: Markus Richwien: Zweite Wahl beim Ersten

Reservist Markus Richwien ist bei Handball-Tabellenführer Füchse Berlin derzeit nur Reservist. Dabei würde der Rechtsaußen seinem Team gegen Felensburg gern helfen.

Berlin - Ein Schritt vorwärts, ein halber zurück. „Wenigstens nicht umgedreht, darauf lässt sich doch aufbauen“, sagt Markus Richwien etwas sarkastisch über seinen derzeitigen Entwicklungsstand. Im Klartext heißt das für den Rechtsaußen des Handball-Bundesligaklubs Füchse Berlin, dass er von seiner Bestform ein Stück entfernt ist. Die Folge ist zuletzt für den 25 Jahre alten Bankkaufmann eher ernüchternd gewesen. Er war von Trainer Dagur Sigurdsson auf die Bank gesetzt worden, während der erst 19 Jahre alte Johannes Sellin sich auf dieser Position regelrecht austoben konnte. Der Abiturient zeigte dabei, wie zuletzt beim 26:23-Überraschungscoup der Berliner gegen den THW Kiel, derart starke Leistungen, dass sich die Situation für Richwien noch schwieriger darstellt. Aber er hat wieder Hoffnung geschöpft. Wenn im heutigen Bundesligaspiel der verlustpunktfreie Tabellenführer beim Zweiten SG Flensburg-Handewitt spielt (20.45 Uhr, live bei Sport1), wird neben jugendlicher Unbekümmertheit auch Routine gefragt sein. „Wir wollen Mainz sein“, verkündet Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning mit Blick auf den Tabellenführer der Fußball-Bundesliga.

Was Richwien Zuversicht gibt, ist nicht nur die „tolle Stimmung im Team nach dem Sieg gegen Kiel“, sondern, dass er im Pokalspiel in Hannover die volle Einsatzzeit bekommen hatte. „Das hat sehr gut getan“, sagt er, nur über Spielpraxis könne er Sicherheit zurückgewinnen. „So schnell kann das im Sport gehen, dass man so denken muss“, sagt Richwien, der sich bereits einmal im erweiterten Kreis der Nationalmannschaft befand. Und der 2006 auch mit dem Anspruch von Magdeburg nach Berlin gewechselt war, ein Führungsspieler zu werden. Aber von einem Karriereknick möchte er nicht sprechen, eher von einem Rückschlag. Umso mehr hat sich Richwien eine gute Leistung vorgenommen, wenn ihn Sigurdsson in Flensburg einsetzen sollte.

Gegen einen Gegner, der gerade in der Champions League bei Ciudad Real bis in die Schlussphase hinein ebenbürtig war. Wer nun nach dem Spiel der Berliner bei der SG an der Tabellenspitze steht, wird wohl vor allem im Angriff entschieden. „Wer die Tore für uns wirft, ist doch letztlich egal“, sagt Richwien. In Flensburg hätten die Füchse noch nie eine richtige Klatsche bekommen, jetzt sei auch mal ein Punktgewinn fällig. Das könne nur als Team gelingen. „Wenn ich nicht spiele, dann ist es eben meine Aufgabe, Johannes Sellin zu helfen.“ Dem aus dem Füchse-Nachwuchs aufgestiegenen Spieler bescheinigt er „großes Engagement und enorm viel Selbstvertrauen“.

Dass es da für ihn nicht leicht wird, den Stammplatz zurückzuerkämpfen, dessen ist sich Markus Richwien schon bewusst. Einen kleinen Trost gibt es für ihn aber schon, sollte der Weg dahin doch etwas länger dauern als gedacht. In der dritten Pokalrunde treten die Füchse am 19. oder am 20. Oktober beim Drittligisten SC DHfK Leipzig an. Eine neue Chance für ihn, dann vielleicht einen ganzen Schritt nach vorne zu schaffen.

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