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Silvio Heinevetter.

© dpa

Füchse Berlin: Puzzle mit Handball

Die Füchse haben sich für die neue Saison verstärkt – ihr Ziel ist der Einzug in den Europacup. Der Kader hat jedenfalls die Qualität für den nächsten Tabellensprung.

Berlin - Kaum hatte Dagur Sigurdsson verkündet, dass er es in der letzten Trainingswoche vor dem ersten Saisonspiel etwas ruhiger angehe lasse, bekam er heftigen Beifall. Silvio Heinevetter konnte sich die lautstarke Zustimmung nicht verkneifen. „Es war zuletzt schon sehr hart, jetzt wollen wir frisch in Hannover antreten“, sagte der Torhüter des Handball-Erstligisten Füchse Berlin. Er hatte im Training nur von Einheit zu Einheit gedacht, das half ihm, die Strapazen zu überstehen. „So muss man in der Vorbereitung rangehen“, sagte Heinevetter. Die Vorbereitung dient einem klaren Ziel: „Wir wollen einen großen Schritt nach vorn schaffen.“ Was nicht anderes heißen kann als Einzug in den Europacup.

Auch wenn Trainer Sigurdsson und Geschäftsführer Bob Hanning dieses Ziel nicht so deutlich formulieren wie ihr Torhüter und lieber von „weiteren Verbesserungen“ gegenüber der Vorsaison reden – das Ziel ist klar. In der vergangenen Saison hatten die Füchse noch Platz neun belegt.

In den Testspielen waren die Berliner auf hochklassige Gegner getroffen. Und die Präsentation des Teams musste natürlich etwas Besonderes sein. In der Spielbank am Potsdamer Platz vor 350 Zuschauern wurde die neue Mannschaft vorgestellt. Doch sportlich können die Füchse noch nicht an das Niveau der Spitzenteams THW Kiel und HSV Hamburg herankommen. Und gegen Flensburg-Handewitt und die weiter verstärkten Rhein-Neckar Löwen wird es sehr schwer werden, zu Punkten zu kommen. Hinter diesem Quartett aber beginnt die Region in der Tabelle, in der für die Füchse alles möglich sein sollte.

Die Mannschaft um Kapitän Torsten Laen ist erstmals auf allen Positionen doppelt gut besetzt. Mit Sven-Sören Christophersen, Alexander Petersson und Denis Spoljaric sind keine Ergänzungsspieler verpflichtet worden, sondern Leistungsträger. Mit ihnen wird nicht nur der Angriff verstärkt, sondern auch die Abwehr stabilisiert. „Wir sind viel flexibler und können verschiedene Systeme spielen“, sagt Sigurdsson.

Die spielerische Entwicklung der Mannschaft könnte natürlich schneller gehen, aber das bedeutete auch einen größeren finanziellen Einsatz, was Geschäftsführer Hanning nicht will. „Wir werden uns den möglichen Erfolg niemals auf Pump erkaufen. Lieber warten wir noch ein wenig, bis wir einen Platz in der Spitze erreicht haben.“

Der Kader jedoch, mit dem die Füchse heute um 19 Uhr beim TSV Hannover-Burgdorf die Saison starten, hat bereits die Qualität für den nächsten Tabellensprung. „Ich sehe die Entwicklung als ein großes Puzzle“, sagt Laen. „Wir fügen jetzt die Teile Stück für Stück zusammen.“

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