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Gewalt im Berliner Fußball: Erneut Tätlichkeiten trotz Fair-Play-Aktion

Auch am Wochenende der Fairplay-Aktion der Berliner Schiedsrichter hat es wieder Spielabbrüche auf den Amateurplätzen der Hauptstadt gegeben. Bei einem Futsal-Spiel wurde ein Schiedsrichter tätlich angegriffen.

Noch am Samstag-Mittag hatte Bundesliga-Schiedsrichter Felix Zwayer ein Zeichen gegen zunehmende Gewalt gegen Unparteiische gesetzt. Normalerweise pfeift Zwayer in den großen Stadien der 1. Liga vor Zehntausenden von Fans - wie auch am Sonntagnachmittag beim Spiel Leverkusen - Schalke. Am Samstag pfiff er jedoch vor knapp 50 Zuschauern in der Kreisliga B zu Gunsten der berlinweiten Anti-Gewalt-Aktion des Berliner Fußballverbands (BFV).

Doch noch am gleichen Abend gab es den nächsten Fall von Gewalt gegen Schiedsrichter: Während einem Spiel der Futsal-Landesliga schlug ein Spieler des Vereins MFV Tesla dem Spielleiter ins Gesicht. Die Partie wurde daraufhin sofort abgebrochenen, der Schläger von seinen Mitspielern vom Schiedsrichter weggezerrt. Die Polizei nahm den Fall auf.

Die Partie der Kreisliga B zwischen Borussia 1920 Friedrichsfelde und Berliner Amateure II wurde vorzeitig beendet, da Spieler und Zuschauer aneinander geraten waren. Hier sollen unter anderem ein Teleskopschlagstock sowie die Fahne des Linienrichters als Waffen eingesetzt worden sein. Die Polizei musste anrücken, konnte den Haupttäter allerdings nicht ermitteln. Auch das Spiel 1. FC Berlin II gegen Traber FC II in der Kreisliga C musste abgebrochen werden. Hier sei der Schiedsrichter massiv bedroht worden, wie BFV-Pressesprecher Langner mitteilte. Zuvor hatte der Unparteiische einem Spieler die Rote Karte gezeigt. Die Szenen spielten sich unmittelbar nach der fünfminütigen Fairplay-Unterbrechung ab. Laut Langner wurde auch ein Spiel im A-Junioren-Bereich vorzeitig wegen Gewalt abgebrochen.

Für fünf Minuten waren am Wochenende alle Spiele, die unter Leitung des BFV stehen, als Unterstützung für die Unparteiischen unterbrochen worden. „Es gibt vermehrt Gewalt auf den Plätzen. Mehrere Tätlichkeiten gegen Schiedsrichter waren Anlass für die Aktion“, sagte BFV-Präsident Bernd Schultz, der Zwayers Auftritt in Berlin-Weißensee beobachtete.

(mit dpa)

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