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Alba-Trainer Luka Pavicevic ist mit dem Leistungsstand seiner Mannschaft noch nicht zufrieden.

© dpa

Pflichtspielauftakt: Alba startet in die Europaliga-Qualifikation

Albas Basketballer beginnen heute beim französischen Spitzenteam Chorale Roanne die Europaliga-Qualifikation. Nach minimaler Vorbereitung kommt der Start der Pflichtspielsaison eigentlich etwas zu früh.

Berlin - Am vergangenen Dienstagabend war Luka Pavicevic noch nicht zufrieden. „Er ist noch nicht soweit“, raunte der Coach des Basketballklubs Alba Berlin im Gang der Trainingshalle an der Schützenstraße einem befreundeten Journalisten zu und tippte auf die zweite Zeile seines Statistikzettels. „Hollis Price“ stand dort zu lesen: zwei Würfe, null Treffer, null Punkte. Damit geht es dem amerikanischen Aufbauspieler vor dem heutigen Europaliga-Qualifikationsspiel beim französischen Spitzenteam Chorale Roanne (20.15 Uhr) wie seiner gesamten Mannschaft: Für Alba Berlin kommt der Beginn der Pflichtspielsaison etwas zu früh.

„Für eine gute Vorbereitung braucht man zwei Monate und zehn bis zwölf Spiele“, sagt Pavicevic. Doch seine neuformierten Berliner trainieren erst seit einem guten Monat zusammen und haben bisher nur vier Testspiele absolviert. „Wir können nur hoffen, dass es unseren Gegnern genauso geht“, sagt Pavicevic. Zumal sich der Aufstieg in die Europaliga in dieser Saison noch schwieriger gestaltet, nur zwei von 15 Teams qualifizieren sich für die nach der amerikanischen NBA zweitbesten Liga der Welt. Drei Runden gilt es für Alba zu überstehen. Am Freitag im Rückspiel gegen Roanne (20 Uhr, Arena am Ostbahnhof) soll zumindest der erste Teil gelingen. Doch Pavicevic baut auch vor.

„Wir wollen eine gute Saison in der Europaliga oder wie im vergangenen Jahr im Eurocup spielen“, sagt der Serbe. Falls die Qualifikation für die Europaliga misslingt, kann man auch in der zweithöchsten europäischen Liga eine erfolgreiche Saison spielen. Das hat Albas Finaleinzug im Eurocup in der vergangenen Saison bewiesen. Pavicevic kann allerdings nicht verstehen, warum die Europaliga Alba aufgrund seiner Halle und der sportlichen Wettbewerbsfähigkeit nicht als ständigen Teilnehmer nominiert. In dieser Saison hat Bamberg als Deutscher Meister den einzigen festen deutschen Platz erhalten. Alba hingegen war in der Bundesliga im Viertelfinale gescheitert – und tauschte anschließend fast die gesamte Mannschaft aus. Nur Julius Jenkins, Immanuel McElroy und der deutsche Nationalspieler Lucca Staiger sowie Nachwuchscenter Andreas Seiferth durften bleiben. Im Aufbau bestimmen künftig der Serbe Marko Marinovic und der Amerikaner Hollis Price den Charakter des Berliner Spiels.

„Sie bringen eine andere Qualität“, beschreibt Luka Pavicevic seine neuen Lenker und vergleicht sie mit ihren Vorgängern Rashad Wright und Steffen Hamann, „sie sind kleiner und schneller.“ Der Vorteil: Alba kann in dieser Saison zügiger zum gegnerischen Korb kommen. Der Nachteil: In der Defensive könnten beide Spielmacher Schwierigkeiten mit körperlich überlegenen Gegenspielern bekommen. In den ersten Testspielen hat Marko Marinovic allerdings gezeigt, dass er seine Chefrolle als erster Aufbauspieler überzeugend ausfüllen kann und auch über einen guten Wurf verfügt. Letztmalig besaß Alba in der Meistersaison 2007/08 in Bobby Brown einen dominanten Spielmacher.

Hollis Price hingegen sucht nach einem privaten Schicksalsschlag im vergangenen Jahr noch nach der Form vergangener Tage. Wie diese aussieht, wissen die Berliner Fans aus der Spielzeit 2005/06, als der Spielmacher zum ersten Mal im Alba-Trikot überzeugte. Zuletzt erzielte der 30-Jährige nach der Null-Punkte-Performance im ersten Testspiel gegen den Europaliga-Teilnehmer Olimpija Ljubljana (80:76) in der zweiten Partie (71:70) fünf Punkte und fing drei Rebounds. Seine Formkurve zeigt also nach oben. Möglich, dass es Alba gegen Roanne ebenso geht.

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