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Sport: Union probt den Aufstieg

Nach dem 1:0 gegen Babelsberg planen die Köpenicker für die Regionalliga

Berlin - Die Wahrscheinlichkeit, dass der Fußball-Oberligist 1. FC Union noch den Aufstieg in die Regionalliga verpasst, beziffert Trainer Christian Schreier auf „wenige Prozent“. Aus gutem Grund. Der ärgste Verfolger MSV Neuruppin hat aus wirtschaftlichen Gründen keine Lizenz für die dritthöchste Spielklasse beantragt. Den einzig verbliebenen Konkurrenten Babelsberg 03 konnte Union gestern im direkten Vergleich vor 8598 Zuschauern an der Alten Försterei mit 1:0 bezwingen.

„Das Ding ist gelaufen. Am Mittwoch gegen Falkensee/Finkenkrug holen wir uns noch den einen nötigen Zähler, damit die Aufstiegsfeier steigen kann“, sagte Schreier. Vier Spieltage stehen noch aus. Mit zwölf Punkten und 29 Toren Vorsprung ist das Polster der Köpenicker praktisch uneinholbar. Das wissen auch die Anhänger und Spieler, die nach dem Abpfiff schon mal die Aufstiegsfeier probten. „Nie mehr Zweite Liga“, sangen die Fans. Die Kicker rutschten derweil bäuchlings auf dem Rasen herum. „Wir können den Sekt schon mal kalt stellen“, sagte Abwehrrecke David Bergner.

Vergessen war eine Partie, in der Babelsberg Mitte der ersten Halbzeit dem Führungstor sehr nahe war. Nach der Verletzung von Unions Routinier Tom Persich, der sich eine offene Wunde über dem rechten Knie zuzog, legten die Potsdamer einen Zwischenspurt hin. Doch Andreas Fricke und Patrick Moritz mit einem Lattenschuss vergaben mehrmals einen möglichen Treffer. „Wir hatten die besseren Chancen. Ein 1:0 hätte uns psychologisch sicher gut getan“, sagte der enttäuschte Babelsberger Kapitän Patrick Moritz.

Nach der Pause brachen die Potsdamer wie schon in der gesamten Rückrunde ein. „Meine Spieler haben gekämpft und gerackert. Mehr war vor dieser tollen Kulisse leider nicht drin“, räumte der Babelsberger Trainer Rastislav Hodul ein.

Dass die unterhaltsame Partie dennoch bis zum Ende spannend blieb, lag an der mangelnden Chancenverwertung der Unioner. Daniel Teixeira, Karim Benyamina, Torsten Mattuschka und Ingo Wunderlich konnten keinen zweiten Treffer setzen. So avancierte mit Karim Benyamina ein Stürmer zum Mann des Tages, dem lange Zeit keine entscheidenden Tore gelungen sind. Nun schlug der Deutsch-Algerier innerhalb einer Woche zweimal mit den siegbringenden Toren zu – vorher bereits beim 3:2 gegen den BFC Preussen. „Für mich bleibt Teixeira dennoch unser entscheidender Knipser“, sagte Benyamina, der gegen Babelsberg nach 30 Minuten eine Flanke Teixeiras per Kopf im Netz unterbringen konnte.

Obwohl die Aufstiegsfeier erst am kommenden Mittwoch steigen dürfte, kann der 1. FC Union bereits die Planungen für die kommende Serie vorantreiben. „Natürlich müssen wir die Mannschaft punktuell verstärken“, sagt Jörg Heinrich. Als Saisonziel ruft der ehemalige Nationalspieler und jetzige Sportdirektor den Klassenerhalt aus. Mehr fordert auch Präsident Dirk Zingler nicht. „Wir werden ein Team zusammenstellen, das tauglich für die Regionalliga ist“, sagt Zingler. Von einer skandalösen Saison mit zwei Trainerentlassungen will Unions Präsident nichts wissen. Zingler sagt: „Einen Skandal hat nur unser ehemaliger Trainer Georgi Wassilew mit seinem Abgang verursacht.“

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