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Volleyball-Play-offs: Der Aufschlag gibt den Ausschlag

Der SC Charlottenburg verliert im ersten Halbfinalspiel um die deutsche Volleyballmeisterschaft 1:3 bei Meister VfB Friedrichshafen

Mit einer Handvoll Bananen unterm Arm stiefelte Allen van de Loo in die Friedrichshafener Arena. Der Holländer im SCC-Team hatte die Extra-Ration Energie nicht umsonst mitgebracht. Denn die 1:3-(25:20, 25:19, 25:27, 25:23)-Niederlage beim Serienmeister VfB war ein kräfteraubendes Spiel – das erste von maximal fünf im Halbfinale um die deutsche Volleyballmeisterschaft.

„Der Aufschlag des VfB war ausschlaggebend“, kommentierte SCC-Trainer Andrej Urnaut die knappe Niederlage. Dabei hatte die erste Sechs der Berliner (Zach, Spirovski, Galandi, Holschen, Smedins, Hidalgo und Krystof) vom ersten Ballwechsel an einen fehlerhaften VfB (Tichacek, Grozer, José, Böhme, Idi, Lukianetz und Rosic) unter Druck gesetzt. Nur ihre schlechte Aufschlagquote verhinderte die klare Führung (8:6). Tichacek (drei Asse), Böhm, Idi und Grozer machten es für den VfB besser: 12:9, 18:13 und 24:19. Symptomatisch für den ersten Satz: Hidalgo servierte zum 25:20 für den VfB ins Aus.

Auch zu Beginn des zweiten Durchgangs machte der Service den Unterschied. Bis zum 8:4 hatte der VfB schon zweimal getroffen, und mit den übrigen Aufschlägen des SCC Berlin, vor allen denen Hidalgos, so seine Probleme. Nicht verwunderlich, dass die Charlottenburger erneut ins Hintertreffen gerieten (12:16). Gegen einen VfB, der sein Sideout mit schöner Regelmäßigkeit durchbrachte. Dass der zweite Schlagabtausch nicht deutlicher als 25:19 endete, lag nicht an den Gäste, die ihre Annahme nicht konstant bekamen. Friedrichshafen leistete sich ein paar Ungenauigkeiten beim Schmettern. Den dritten Satzball verwandelte Georg Grozer für den VfB.

Die Wende gelingt nicht ganz

Die 1900 Fans – minus jenen dreien aus Berlin – und VfB-Trainer Stelian Moculescu hofften darauf, dass die erste Halbfinalpartie schon nach drei Durchgängen einen Sieger finden würde. Bis zum 14:14 sah es auch ganz danach aus. Dann aber trat Allan van de Loo in Aktion. Und plötzlich führten die Berliner mit 16:14. Die zwei Punkte Vorsprung gingen zwar schon bald wieder verloren (18:18), jetzt ließen Skach und Mitspieler auch von zwei Matchbällen (24:22) nicht beirren. Freundlich unterstützt von einem im entscheidenden Moment nicht hochkonzentrierten Georg Grozer wurden nicht nur die beiden abgewehrt. Jaroslav Skach machte mit seinem Ass zum 27:25 einen vierten Satz nötig.

Als könne er es kaum glauben, stand VfB-Coach Moculescu in der Satzpause am Spielfeldrand. Wohl wissend, dass seine Mannschaft gerade eben einen eigentlich schon besiegten Gegner hatte wieder aufstehen lassen. Kam da Frust über das unnötige Gastgeschenk auf? Mitnichten. Schon bald hatte der VfB seine Form wieder gefunden (8:6, 16:11) und ließ sich trotz kleinerer Zwischentiefs (19:17, 23:22) nicht mehr vom Kurs abbringen. Joao José setzte den Schlusspunkt zum 25:23.

Hermann Hummler[Friedrichshafen]

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