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Volleyball: SCC verliert Spitzenspiel – und das Team?

Der SCC musste sich trotz vollmundiger Ankündigungen 0:3 in Friedsrichshafen geschlagen geben. Zudem laufen elf Verträge aus.

Von Karsten Doneck, dpa

Berlin - Kaweh Niroomand spricht von „einer ganz heiklen Kiste“. Und wenn der Manager des Volleyball-Bundesligisten SC Charlottenburg, den sonst so schnell nichts umhaut, die Lage derart scharf skizziert, muss ein triftiger Grund vorliegen. Niroomand bereitet Sorgen, dass beim SCC am Saisonende elf von zwölf Spielerverträgen auslaufen. Nur der vor der Saison neu verpflichtete Serbe Milan Vasic hat einen Vertrag bis 2009. Theoretisch stehen die Charlottenburger, die gestern das Bundesliga-Spitzenspiel beim VfB Friedrichshafen klar 0:3 (20:25, 19:25, 10:25) verloren, am Saisonende ohne schmetterndes Personal da.

Derlei Schwarzmalerei mag Niroomand zwar nicht betreiben, aber in Verhandlungen über Vertragsverlängerungen ist der Manager bisher noch nicht eingestiegen. Fahrlässigkeit oder wohlkalkulierter Langmut? Niroomand lässt durchblicken, dass in zwei, drei Wochen die Gespräche mit den Spielern aufgenommen werden sollen. Dabei gilt es, mit der nötigen Sensibilität vorzugehen. Wer wie der SCC mit Marcus Böhme, Felix Fischer und dem derzeit allerdings auf der Diagonalposition gebrauchten Aleksandar Spirovski drei Spieler für die Position des Mittelblockers im Aufgebot hat, der muss gehörig aufpassen. Wenn er mit einem die Verhandlungen beginnt, könnten sich die anderen beiden schnell zurückgesetzt fühlen.

Unruhe im Kader kann der SCC nicht gebrauchen, schon gar nicht jetzt, wo die Play-offs langsam in Reichweite sind (Beginn 19. März). Die Charlottenburger treibt nämlich der Ehrgeiz. „Wir wollen wenigstens in ein Endspiel kommen“, hat Niroomand als Ziel ausgegeben. Nach dem Ausscheiden im Challenge-Cup und im deutschen Pokal bleibt zur Erfüllung der Vorgabe nur noch das Erreichen des Finales um die deutsche Meisterschaft.

An das Thema Verstärkungen tastet sich der SCC nur langsam heran. Das Interesse am Wuppertaler Artur Augustyn, der schon zu Weihnachten als Blitztransfer kommen sollte, ist keineswegs erloschen. „Wir stehen in losem Kontakt“, sagt Niroomand. Karsten Doneck

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