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Kein Durchkommen. Felix Fischer und Scott Touzinsky (r.) blocken den Angriffsschlag von Hachings Fredy Cedeno.

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Update

Zweiter Sieg gegen Haching: BR Volleys erzwingen fünftes Finale

Mit der Unterstützung der Fans wachsen die BR Volleys in der Finalserie um die deutsche Volleyball-Meisterschaft erneut über sich hinaus und gleichen gegen Haching zum 2:2 aus.

Die Stimme des Hallensprechers überschlug sich fast, er klang, als würde er den Auftritt der Rolling Stones in der Schmeling-Halle ankündigen. Dabei teilte er mit höchster Lautstärke bloß die Uhrzeit mit. Aber die hatte natürlich ihre besondere Bedeutung: „20 Uhr 46“, dröhnte es aus den Boxen. „Matchball.“ Die letzten Silben gingen im frenetischen Jubel von 7.381 Zuschauern unter. Matchball für die BR Volleys, Matchball im vierten Finalspiel um die deutsche Volleyball-Meisterschaft, Matchball nach  71 Minuten gegen die dominierende Mannschaft der normalen Bundesliga-Runde, das Team aus Haching.

Matchball also. Volleys-Mittelblocker Tomas Kmet schlug den Ball bei der Aufgabe, der Ball landet punktgenau auf der Linie, Matchball verwandelt. Und damit war eingetreten, was Volleys-Manager Kaweh Niroomand „so definitiv nicht erwartet hatte“. Die Volleys aus Berlin besiegten Haching am Dienstagabend 3:0 (25:22, 25:20, 25:16). Jetzt fällt die Entscheidung am Sonntag in Haching. „Mit diesem Spiel haben wir schon jetzt das Optimum erreicht“, sagte Niroomand, „Was jetzt kommt, ist das Sahnehäubchen.“

Im zweiten Satz hatte der Hallensprecher auch schon gebrüllt. Diesmal: „Mit der Nummer zwei, Kawika Shoji.“ Zuspieler Shoji hatte gerade mit seinen enorm harten Sprungaufgaben den dritten Punkt der Volleys in Folge eingeleitet. Jetzt führten die Berliner 15:13. Beim 14:13 hatte der US-Amerikaner so hart geschlagen, dass der Ball direkt ins Berliner Feld zurückflog.

Die Szene steht für die ganze Erfolgsgeschichte der Volleys an diesem Abend. Sie setzten Haching so sehr unter Druck, dass die Gäste ihre gefürchteten Angriffe nur selten zeigen konnten. Shoji war in diesem Moment der auffälligste Spieler bei den Volleys, aber dieser Sieg ist ein Triumph einer enorm aggressiven, enorm kämpferischen Mannschaft. Paul Carroll spielte im Angriff sehr gut, Mittelblocker Tomas Kmet war im Angriff und im Block sehr stark, Außenangreifer Roko Sikiric griff sicher und mit wenig Fehlern an, Libero Martin Krystof war zuverlässig wie immer, und Scott Touzinsky, der unverändert unter einer Meniskusverletzung leidet, schaltete sich immer wieder sehr gut in den Angriff ein. Damit wurde Carroll entlastet, der noch in Unterhaching am vergangenen Samstag die Hauptlast des Angriffs getragen hatte. „Wir haben Haching nicht ins Spiel kommen lassen“, sagte der ebenfalls gute Mittelblocker Felix Fischer.

Zeitweise wurde Haching wieder vorgeführt, wie schon vor einer Woche. Im ersten Satz führten die Berliner 18:12 und im dritten sogar 18:11. Haching kam zwar immer wieder heran, aber gegen diese aggressive, glänzend abwehrende Berliner Mannschaft hatten die Gäste keine Chance. „Wir haben ordentlich gespielt, aber Berlin hat sehr gut abgewehrt“, sagte Hachings Diagonalangreifer Christian Dünnes.

Dafür hatte Haching immerhin die ungewöhnlichste Abwehraktion gezeigt. Nachdem Shoji im dritten Satz bei einer Aufgabe mal wieder seinen Krafteinsatz gehabt hatte, spritzte der Ball völlig unkontrolliert durch die Hachinger Hälfte. Libero Sebastian Prüsener hatte unfreiwillig mit dem Kopf abgewehrt.

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