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Sport: Bescheiden durch die Krise

Dortmund kommt über ein 1:1 gegen Mönchengladbach nicht hinaus

Die neue Bescheidenheit bei Borussia Dortmund haben die Fans vor dem Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach dokumentiert. Auf der Südtribüne des Westfalenstadions entrollten sie ein Spruchband: „Wir fordern keine Champions League, wir wollen den Klassenerhalt und Derbysiege.“ Mit Erfolgen gegen Schalke 04 kann es noch ein wenig dauern, und auch die Sache mit dem Abstiegskampf wird kein Selbstläufer. Nach dem Sieg in Wolfsburg vor einer Woche ist der BVB vor 79 500 Zuschauern gegen den Tabellennachbarn aus Mönchengladbach über ein 1:1 (1:0) nicht hinausgekommen. Dabei starteten die Dortmunder viel versprechend, und vieles deutete darauf hin, als könnte das Team von Trainer Bert van Marwijk an seine starke Vorstellung zum Rückrundenbeginn anknüpfen.

Auch wenn die Freistoßentscheidung von Schiedsrichter Wolfgang Stark vor der Dortmunder Führung durch Jan Koller nach knapp einer halben Stunde äußerst fragwürdig war, verdiente sich der BVB die Halbzeitführung durch einen engagierten und taktisch disziplinierten Auftritt. Vor allem der polnische Neuzugang Ebi Smolarek versetzte die neu formierte Gladbacher Abwehr in permanente Alarmstimmung. Was fehlte, war lediglich die zählbare Ausbeute. „Wir hätten höher in Führung gehen müssen“, bemängelte Mittelfeldspieler Sebastian Kehl.

Das Versäumnis rächte sich, denn kurz nach dem Seitenwechsel erzielte Peer Kluge mit einem satten Rechtsschuss den Ausgleich. Ein Ereignis, das dem BVB den Elan nahm und die Gladbacher beflügelte. Während sich die Dortmunder bis zum Freistoß von Marc-André Kruska (82. Minute) keine Chance mehr herausspielen konnten, stürmten die Gladbacher mit frischem Mut. Vor allem der enorm agile Oliver Neuville bereitete den Dortmundern Probleme. „Wir waren in der zweiten Halbzeit die klar bessere Mannschaft“, sagte Neuville, der fünf Minuten vor dem Spielende die größte Gladbacher Chance vergab. „Es hat nur das zweite Tor gefehlt.“ Die mit allen sechs in der Winterpause verpflichteten Neuzugängen angetretenen Gladbacher zeigten, dass sie spürbar an Qualität gewonnen haben, „auch wenn zu diesem Zeitpunkt noch nicht alles klappen kann“, wie Neuville anmerkte.

Obwohl die Dortmunder eine Hälfte lang alles schuldig geblieben waren, haderten die Profis nach dem Schlusspfiff mit dem Resultat: Otto Addo, der ebenso wie Evanilson sein Comeback nach einem Kreuzbandriss gab, zeigte sich sehr enttäuscht: „Gegen eine Mannschaft wie Gladbach musst du einfach gewinnen.“ Dafür hätte das Engagement in der zweiten Hälfte jedoch wesentlich größer sein müssen.

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