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Sport: Besser als Dormagen

Benedikt Voigt empfiehlt Leverkusen die Rückbesinnung auf seine Herkunft Man muss Bayer Leverkusen zu diesem Jahr gratulieren. Drei Titel standen bereits zur Sommerfrist zu Buche, und auch jetzt, nach Abschluss der Hinrunde, liegen die Leverkusener wieder ganz weit in Führung.

Benedikt Voigt empfiehlt Leverkusen die Rückbesinnung auf seine Herkunft

Man muss Bayer Leverkusen zu diesem Jahr gratulieren. Drei Titel standen bereits zur Sommerfrist zu Buche, und auch jetzt, nach Abschluss der Hinrunde, liegen die Leverkusener wieder ganz weit in Führung. In der BundesligaRangliste stehen zwar noch dreizehn andere Vereine vor Levekusen. Trotzdem lässt sich bereits jetzt behaupten, dass Bayer Leverkusen auch nach dieser Saison wieder den Titel der besten Werkself Deutschlands gewinnen wird. So wie im vergangenen Sommer, als die Fußballauswahl des örtlichen Pharmakonzerns nicht nur im Pokal alle anderen Firmenteams hinter sich ließ, sondern auch in der deutschen Meisterschaft und in der Champions League. Welche Firmenmannschaft kann auf so eine Bilanz verweisen? Wo sind sie, die Fußballer von Ratiopharm, Ciba-Geigy und Sanofi-Syntelabo? Haben sie etwa eingesehen, dass sie keine Chance haben gegen die Kicker von Bayer Leverkusen?

Das Problem ist nur, dass man das vor Ort etwas anders sieht. „Ich bin nicht über die Mannschaft enttäuscht, sondern wir sind alle über uns enttäuscht“, sagte Leverkusens Manager Reiner Calmund nach Abschluss der Hinrunde. Das liegt daran, dass die Ansprüche gewachsen sind, nachdem der Klub in den vergangenen sechs Jahren viermal die Bundesliga auf Platz zwei beendete. Die Fußballer messen sich längst nicht mehr an Bayer Uerdingen oder Bayer Dormagen, sondern an Bayern München. Mehr noch, nach dem tollen Abschneiden in der Champions League in der vergangenen Saison glaubten die Freunde des pharmaunterstützten Sportes - finanziell unterstützt, versteht sich –, dass der Klub fortan in der gleichen Liga spiele wie Real Madrid, AC Mailand oder Manchester United. Das war der Fehler.

Bayer Leverkusen ist ein Klub, der das Glück hatte, im vergangenen Jahr eine starke Mannschaft sein Eigen nennen zu dürfen. Ansonsten ist es ein Verein aus einer Stadt mit 162 298 Einwohnern, mit einem Stadion für 25 000 Zuschauer, mit einem Trainer, dessen Refugium die Salmtal-Schenke in Rivenich ist, und dessen Spieler nicht mehr Michael Ballack oder Zé Roberto heißen, sondern Hanno Balitsch, Daniel Bierofka oder Jan Simak. Eine Werkself eben.

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