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Pingpong ins Netz. Jakub Blaszczykowski stolpert den Ball an Ron-Robert Zieler vorbei zum 2:0 ins Tor. Foto: Fishing4

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Sport: Best of 2012

Borussia Dortmund rauscht mit einem 5:1 gegen Hannover ins Pokal-Viertelfinale – nun wartet Bayern.

Zunächst ging der Blick zur „Gelben Wand“ der Südtribüne. Schließlich lohnt es sich in den letzten Wochen nicht nur, den Verlauf der 90 Minuten auf dem Rasen zu beobachten, sondern auch das Verhalten der Fans auf den Tribünen. Aus Angst, dass die Anhänger von Borussia Dortmund aus Protest gegen das von der Deutschen Fußball-Liga beschlossene Konzepts „Sicheres Stadionerlebnis“ ihren Lieblingen die Unterstützung verweigern würden, appellierte die Führungsriege von Borussia Dortmund in einem offenen Brief an die schwarz-gelbe Gemeinde und bat die Fans, „uns wieder zu unterstützen. Lautstark. Bedingungslos. Geduldig. So, wie wir Euch kennen.“ Die 77 650 Besucher kamen dem Aufruf über weite Strecken nach, sie erlebten, wie der BVB eine Gala zeigte. Im Viertelfinale muss Dortmund nun bei Bayern München antreten.

Was die Gastgeber beim überaus deutlichen 5:1 (3:0) gegen Hannover 96 über weite Strecken auf den Dortmunder Rasen zauberten, war wie ein Zusammenschnitt der vielen denkwürdigen Auftritte: temporeich, mitreißend, spektakulär – frei nach dem Motto „Best of 2012“. Nebenbei beendete der Titelverteidiger auch eine schwarze Serie. Alle vier Pokalbegegnungen seiner Vereinsgeschichte hatte der BVB gegen Hannover bis dato verloren, davon drei im heimischen Stadion. Bei der fünften Auflage machten die Dortmunder von der ersten Minute an deutlich, dass es dieses Mal anders ausgehen würde. Bereits in der zweiten Minute gelang Mario Götze die Führung, bei der Hochgeschwindigkeits-Kombination über Götze, Lewandowski, Kehl, Großkreutz und wieder Götze schauten die Gäste aus Niedersachsen ihren Widersachern staunend hinterher.

Auch danach war Hannover bedauernswert unterlegen – Statisten, die der Show des Doublegewinners nicht im Weg stehen wollten. Gleich zwei Mal hätte Robert Lewandowski erhöhen können, scheiterte jedoch an Hannovers Schlussmann Ron-Robert Zieler. Was Dortmunds Sturmführer misslang, holte dessen polnischer Landsmann Jakub Blaszczykowski in der 18. Minute nach, dieses Mal assistierte Marco Reus beim Spaziergang durch die gegnerische Hintermannschaft.

Nach einer halben Stunde erlöste Hannovers Trainer Mirko Slomka den auf der linken Außenbahn hoffnungslos überforderten Christian Pander, am Kräfteverhältnis änderte das jedoch nichts. Kurz vor der Pause erhöhte Götze mit einem flach in die Ecke geschobenen Freistoß auf 3:0. Auch die Mauer von 96 war an diesem Abend desolat. Borussia Dortmund hätte bis zum Seitenwechsel bei 10:0 Torschüssen locker mit einem halben Dutzend Treffern davonziehen können, der Auftritt glich eher einem Kunstgenuss als einer Sportveranstaltung.

In der zweiten Halbzeit nahm Hannover tatsächlich am Spiel teil, Mame Diouf scheiterte am herauseilenden Weidenfeller. Im Gefühl, dieses Spiel längst gewonnen zu haben, ließen es die Gastgeber nun ruhiger angehen, kontrollierten das Spielgeschehen aber dennoch. Dass Hannover der Ehrentreffer durch Diouf gelang, störte niemanden, längst befanden sich die Fans im kollektiven Schunkelmodus. Zum Jahresabschluss gab es noch zwei weitere Höhepunkte: Der überragende Götze, dessen Treffer Nummer drei die anstehende Weihnachtsfeier einleitete, und dann mit dem Schlusspfiff Lewandowski zum 5:1.

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