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Sport: Beständige Unbeständigkeit

Nach dem 76:90 in Karlsruhe ist eines klar: Albas Basketballer verwirren sich durch das ständige Auf und Ab selbst

Berlin. Nur eines ist beim deutschen Basketballmeister Alba Berlin in dieser Saison beständig: die Unbeständigkeit. Das stellten die Berliner auch am Samstag bei der 76:90-Niederlage bei Aufsteiger Karlsruhe unter Beweis, die nur eine Woche nach dem glänzenden Auftritt gegen Leverkusen folgte. „Das war ein Rückschritt“, sagte Albas Trainer Emir Mutapcic. Tabellenführer bleibt sein Team nur, weil der Zweite, die Telekom Baskets Bonn, drei Partien weniger bestritten haben. Die Berliner haben jedoch schon vier Minuspunkte mehr auf dem Konto.

Am Freitag treffen beide Teams in der Max-Schmeling-Halle aufeinander, und bei aller fehlender Kontinuität „gibt es keine Regel, dass wir nach einem schlechten ein gutes Spiel machen“, sagt Spielmacher Mithat Demirel. Da tröstet es nur bedingt, dass Alba seit Monaten so unberechenbar ist, dass es für jeden Gegner schwer auszurechnen ist. Denn die Berliner verwirren sich mit ihren Schwankungen großen Ausmaßes vor allem selber. „In der Verteidigung hat die Aggressivität gefehlt“, sagt Demirel. Über das Warum rätseln er und seine Kollegen seit Monaten, schließlich war es bereits die siebte Auswärtsniederlage in der Bundesliga.

Dass DeJuan Collins, Jovo Stanojevic, Stefano Garris und Szymon Szewczyk in der vergangenen Woche grippekrank waren und vor dem Spiel in Karlsruhe wenig trainieren konnten und angeschlagen in die Partie gingen, „lasse ich nicht gelten“, sagt Demirel. Mutapcic erklärt damit zwar die mangelnde „Schnelligkeit und Spritzigkeit“, die seine Mannschaft zu vielen Fouls trieb. Doch als Entschuldigung für die Niederlage will auch er die verschnupften Spieler nicht gelten lassen. Nur John Best und Vladimir Petrovic hätten Normalform erreicht.

Bislang konnten die Berliner Niederlagen wieder ausgleichen, doch nun wird die Zeit knapp. Fünf Spiele stehen bis zu den Play- offs aus, gegen Bonn, Ludwigsburg, Frankfurt, Würzburg und Braunschweig. „Die zwei Punkte aus Karlsruhe werden fehlen, um als Erster in die Play-offs zu gehen“, unkt Mutapcic, „wir haben es nicht mehr in der Hand.“ Jetzt ist Alba darauf angewiesen, dass sich auch andere Niederlagen leisten. Zum Beispiel Bonn – in Berlin.

Helen Ruwald

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