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Sport: Bester Start aller Zeiten

Die Eisbären Berlin überzeugen auch gegen Duisburg und können heute Platz eins erreichen

Berlin - Es ehrt den Eishockeyprofi André Rankel von den Eisbären Berlin, dass er nicht jedes Geschenk annehmen will. „Torschütze, der Spieler mit der Nummer 24, André Rankel“, hatte der Stadionsprecher des Wellblechpalasts behauptet, doch das 1:0 gegen Duisburg war dem 22-jährigen Stürmer fälschlicherweise zugeschrieben worden. Er korrigierte: „Tyson Mulock hat das Tor geschossen, ich habe ihm die Vorlage gegeben.“

Ein weiterer Schütze in der Liste der Eisbären. Beim 3:1 (1:0, 0:1, 2:0) gegen den Tabellenletzten waren es wieder einmal drei verschiedene. Bezeichnend für eine ausgeglichene Mannschaft, die derzeit ein Erfolgsgarant ist – in der Liga und bei den Zuschauern. Selbst gegen den Tabelleletzten war die Halle ausverkauft. Die Eisbären bestätigten alle Erwartungen und legten den besten Saisonstart ihrer Geschichte in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) hin.

Ob Tor oder Vorlage, André Rankel ist mit 22 Jahren bereits fester Bestandteil in der Startaufstellung der Eisbären. „Das liegt vor allem am Selbstvertrauen“, sagt Rankel, „wenn dir ein paar Dinge nacheinander gelingen, dann gehst du natürlich ganz anders raus.“ Seine gute Entwicklung hängt auch mit der Arbeit des neuen Trainers Don Jackson zusammen: „Er vertraut uns jungen Spielern und lässt uns auch in wichtigen Situationen aufs Eis.“

Rankel ist beim Nachwuchs des BSC Preussen (später Berlin Capitals) groß geworden. 2003 wechselte er vom damaligen Drittligisten zum DEL-Team der Eisbären. Capitals-Manager Lorenz Funk schimpfte damals: „Der André macht einen Riesenfehler, bei den Eisbären wird er kaum Einsatzzeit bekommen.“

Doch Rankel hat sich durchgebissen obwohl er verletzungsbedingt zwischendurch nur bei den Eisbären Juniors in der Oberliga zum Einsatz kam. Sein Kindheitstraum, mit den Capitals in der DEL zu spielen, war schnell vergessen, zumal sein Stammklub die DEL längst hoch verschuldet verlassen hatte. „Als die Chance kam, zu den Eisbären zu gehen, habe ich sofort zugesagt, das war kein Problem für mich.“ In der DEL wird er von Saison zu Saison besser. Auch in der Nationalmannschaft gab der Eisbärenstürmer 2005 sein Debüt, und Bundestrainer Uwe Krupp schätzt ihn sehr: „André kämpft immer, ist absolut zuverlässig.“

Für die Eisbären, die nun auf dem zweiten Tabellenplatz stehen, wird das heutige Spiel beim Tabellensiebten Hannover (14.30 Uhr) richtungsweisend. „Das wird schwer, weil sie sehr defensiv spielen“, sagt Rankel, „Wenn wir da gewinnen, können wir uns oben weiter etablieren.“ Gegen einen defensiv eingestellten Gegner zu spielen, konnten die Eisbären schon gegen Duisburg intensiv üben. 44 Schüsse und 30 Chancen hatte Don Jackson gezählt und lobte seine Mannschaft für ihre Geduld – die sie nach Jacksons Wunsch auch mit nach Hannover nehmen soll. Dann könnte der Sprung auf den ersten Tabellenplatz gelingen.

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