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Bald wieder beisammen? Die Bayern-Verantwortlichen um Uli Hoeneß (rechts).

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Update

Besuch beim Mainz-Spiel geplant: Uli Hoeneß: „Ich bin nicht Präsident, ich bin gar nichts"

Er kommt ins Stadion zum Spiel gegen den FSV Mainz - sagt Uli Hoeneß der „Bild“. Bayern-Coach Pep Guardiola fühlt mit dem ehemaligen Präsidenten. Und das Comeback von Mario Götze rückt wohl näher.

Ob er schon Kontakt zum aus der Haft entlassenen Uli Hoeneß hatte, verriet Pep Guardiola nicht. „Ist privat“, sagte der Trainer des FC Bayern München, aber der Katalane drückte auf jeden Fall sein Mitgefühl für die Vereinsikone aus. „Wir freuen uns mit und für ihn und natürlich für seine Frau Susi und für seine Familie“, erklärte Guardiola.

Die weiteren Schritte des ehemaligen Präsidenten beim deutschen Fußball-Rekordmeister oder der schon für diesen Mittwoch von Hoeneß selbst in der „Bild“ avisierte Besuch in der Arena sind nach 21 Monaten Haft laut Guardiola ein „persönliches Thema“.

„Ich werde als freier Mann, als Privatmensch, ins Stadion gehen. Bisher war mir das ja verboten“, sagte der ehemalige Präsident des deutschen Fußball-Rekordmeisters in einem Interview der „Bild“-Zeitung (Mittwoch). „Mr. FC Bayern“ wird also kurz nach dem Ende seiner Haft im Bundesliga-Spiel gegen den FSV Mainz (20 Uhr/Sky) wieder im Stadion sein. „Ich freue mich sehr“, sagte Hoeneß, „mal wieder ein Spiel live zu sehen.“

Jubel aus seiner Bayern-Familie ist Hoeneß in der mit 75 000 Zuschauern wieder einmal ausverkauften Arena ebenso gewiss wie nach Ansicht von Guardiola ein kurzweiliger Fußball-Abend. „Das wird ein interessantes Spiel“, erklärte der Starcoach. Interessant wird auch sein, wie Hoeneß nach längerem Familienurlaub entscheiden wird, ob er im November wieder als Bayern-Präsident kandidieren wird. „Ich bin in keinem Amt beim FC Bayern mehr. Ich bin nicht Präsident, ich bin gar nichts“, sagte Hoeneß der „Bild“.

Das Comeback von Mario Götze steht weiter bevor

In der Bundesliga soll mitten in der „heißen Phase“ der Saison, wie es Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge beschrieb, vor dem Liga-Gipfel mit Borussia Dortmund erstmal gegen die formstarken Mainzer der nächste Sieg her. „Sie kämpfen um die Champions League“, lobte Guardiola aber natürlich auch diesen Gegner mit „vielen dynamischen Spielern“. Die Form stimmt auch bei den Rheinhessen, die vier der vergangenen fünf Bundesliga-Spiele gewannen.

In der Münchner Festung will das Team von Trainer Martin Schmidt („Das ist kein Ausflug. Das ist kein Event.“) weiter überzeugen. Doch in den vergangenen 17 Pflichtspielen in der Arena gab es 17 Münchner Erfolge mit beeindruckenden 57:7 Toren. Bei einem weiteren Sieg würden die Bayern auf jeden Fall am Samstag mit acht Punkten Vorsprung in das Spitzenspiel gegen Dortmund gehen. Mit einem weiteren Sieg dort soll die Vorentscheidung auf dem Weg zum vierten Meistertitel in Serie herbeigeführt werden.

„Diese Woche ist sehr kompliziert für uns, eine der wichtigsten der Saison. Wir wissen, dass wir zu dieser Zeit der Meisterschaft keine Punkte verlieren dürfen“, betonte Rafinha, der nach Gelb-Sperre zurück ist. Personell gibt es bei den Münchnern keine neuen Ausfälle. „Alle sind fit, wir haben gut trainiert“, sagte Guardiola und muss nur auf die Langzeitverletzten verzichten.

Näher und näher rückt nicht nur der nächste Meistertitel, sondern auch das Comeback von Mario Götze nach über vier Monaten Verletzungspause. „Mario Götze war sehr wichtig, ist wichtig und wird wichtig sein“, erklärte Guardiola und lobte neben dem deutschen Weltmeistertorschützen auch Franck Ribéry erneut in höchsten Tönen. „Er ist einer der wichtigsten Spieler in der Geschichte von Bayern München.“

Ob sich Hoeneß den Auftritt seiner Bayern entgehen lassen kann? In den nächsten Monaten „werde ich Fußball genießen, ins Stadion gehen und wieder Fan sein“, hatte er bereits vor seiner Entlassung angekündigt. Nach seiner Verurteilung wegen Steuerhinterziehung am 14. März 2014 war Hoeneß von seinen Ämtern beim FC Bayern zurückgetreten. Ob es ein Comeback gibt, ist offen. Ein Stadionbesuch könnte für ihn ein Schritt zurück in die Normalität sein. (dpa)

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