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Bewerbung: Olympia 2016: IOC empfängt Kandidaten

Hinter den verschlossenen Türen des Olympia-Museums in Lausanne haben Chicago, Tokio, Rio de Janeiro und Madrid den IOC-Mitgliedern ihre Bewerbungen für die Olympischen Spiele 2016 vorgestellt.

Nach dem Korruptionsskandal um die Winterspiele 2002 in Salt Lake City hat das IOC erstmals dieses Forum zum offiziellen Kontakt zwischen Kandidatenstadt und olympischen Spitzenfunktionären geschaffen. Die Wahl des Ausrichters für 2016 findet am 2. Oktober bei der IOC-Vollversammlung in Kopenhagen statt.

„Ich bin nach wie vor der Meinung, dass man als IOC-Mitglied in die Bewerberstädte reisen sollte“, sagte das deutsche IOC-Mitglied Walther Tröger. Seit der Bestechungsaffäre Ende der 90er Jahre sind IOC-Mitgliedern solche Visiten verboten. Für IOC-Vizepräsident Thomas Bach haben sich diese verschärften Bestimmungen dagegen bewährt. Allerdings sei „das Auswahlverfahren so professionalisiert, dass es eher schwer ist, einen Unterschied zwischen den Bewerbern zu machen“.

Trotz der Weltwirtschaftskrise soll bei der Vergabe „die Ökonomie unsere Entscheidung nicht leiten“, erklärte IOC-Präsident Jacques Rogge. „In der Vergangenheit haben wir die Spiele auch nicht immer an die reichsten Städte vergeben.“ Im Vordergrund müssten die Bedingungen für die Athleten stehen, die Qualität der Wettkampfstätten, eine wohlgesonnene Bevölkerung und der Erfolg für den Gastgeber.

Chicago will die Spiele vor allem mit privaten Investoren finanzieren, doch da die eher geringen Zusagen für staatliche Bürgschaften als zu hohes Risiko angesehen werden könnten, kündigte Bewerbungschef Pat Ryan an: „Wir werden ein neues Modell von privaten und staatlichen Bürgschaften vorstellen. Wir denken, dass wir damit den Vorstellungen der IOC-Mitglieder nahekommen.“ Brasiliens Präsident Luiz Inacio Lula hatte Anfang der Woche weniger diplomatisch das IOC angeherrscht, dass Olympische Spiele „nicht nur in den reichen Ländern ausgetragen“ werden dürften. dpa

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