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Biathlon: Alexander Wolf Zweiter in Pokljuka

Nach seinem Sprint-Sieg ist Alexander Wolf beim Biathlon-Weltcup in Pokljuka erneut aufs Podest gelaufen. In der Verfolgung wurde er Zweiter hinter dem Österreicher Christoph Sumann.

Pokljuka/Slowenien - Einen Tag nach seinem 31. Geburtstag landete der Österreicher aus Murau im Verfolgungsrennen über 12,5 Kilometer beim Biathlon-Weltcup im slowenischen Pokljuka mit nur einer Strafrunde den zweiten Weltcupsieg seiner Laufbahn und den ersten dieses Winters. Sprintsieger Alexander Wolf (Oberhof) musste am Samstag einmal mehr in die 150 Meter lange Zusatzrunde, wehrte die Jagd des übrigen Rudels aber ab und lief 15,7 Sekunden nach dem Österreicher als Zweiter ins Ziel. Der Oberhofer Sven Fischer als Siebter mit einem Schießfehler und Andreas Birnbacher aus Schleching mit zwei Strafrunden auf Rang acht komplettierten das erneut sehr gute mannschaftliche Abschneiden der deutschen Skijäger. Dagegen verfehlte der dreimalige Olympiasieger Michael Greis (Nesselwang) sein Ziel. Als 14. hätte er den nicht startenden Norweger Ole Einar Björndalen (388 Punkte) das Gelbe Trikot des Weltcup-Spitzenreiters abgenommen. Der Allgäuer, der vier Mal in die Handicaprunde musste, wurde 15. mit 6,2 Sekunden Rückstand auf Platz 14 und hat 387 Zähler auf seinem Konto.

Start von Greis am Sonntag fraglich

Bundestrainer Frank Ullrich relativierte die Platzierung und die vier Strafrunden. "Der Michi hatte eine Blockierung im Rücken. Das dürfte auch der Grund für die drei Fehler im zweiten Liegendschießen gewesen sein. Offensichtlich klemmt's bei ihm doch noch etwas", erklärte Ullrich und setzte ein großes Fragezeichen hinter den Start von Greis beim Massenstart am Sonntag. "Das entscheiden wir morgen gemeinsam mit ihm und den Ärzten. Die Gesundheit ist wichtiger als ein gelbes Hemd - und wir werden zwei Wochen vor der WM kein Risiko eingehen", sagte Ullrich.

Auf dem Weg zu den Weltmeisterschaften lobte er Alexander Wolf in höchsten Tönen. "Doch auch Sven Fischer und Andreas Birnbacher haben eine ordentliche Leistung abgeliefert", sagte der Bundestrainer. "Super war dagegen, mit welcher Stabilität Ali sich als Gejagter präsentiert hat und mit der Situation umgegangen ist", meinte Ullrich, dessen WM-Sextett endgültig fest steht. "Wir haben sechs Männer mit der WM-Norm: Die Staffel-Olympiasieger Ricco Groß, Michael Rösch, Sven Fischer und Michael Greis sowie Andreas Binbacher und Alexander Wolf. Die werden es sein, zumal sich Daniel Graf heute als 45., nicht aufgedrängt hat."

Sprintsieger Wolf zeigte nicht nur erneut eine gute Leistung am Schießstand, er imponierte auch mit einem taktisch klugen Lauf. Als der Russe Nikolai Kruglow auf der dritten der fünf Laufrunden am Berg an Wolf vorbeistürmte, lies er sich nicht beeindrucken, nutzte auf der Abfahrt seinen schnellern Ski und setzte den Russen am Schießstand unter Druck. Prompt verfehlte Kruglow eine Scheibe. "Am letzten Berg habe ich mich dann aber ein bissel schwer getan, wie schon beim Sprint. Sumann musste ich da ziehen lassen, doch die anderen hatte ich immer im Blick. Als ich auf Platz zwei in die Abfahrt ging, war ich mir sicher, dass ich den Platz behaupten konnte", erzählte der Thüringer. (Von Frank Fritz, dpa)

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