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Biathlon: Auch Hauswald und Beck hören auf

Nach der dreimaligen Olympiasiegerin Kati Wilhelm haben auch Simone Hauswald und Martina Beck das Ende ihrer sportlichen Laufbahn zum Saisonende bekanntgegeben.

Als Simone Hauswald nach dem fünften Weltcupsieg ihrer Karriere ins Ziel kam, war ihre Freundin Martina Beck als erste Gratulantin zur Stelle und fiel der 30-Jährigen um den Hals. Viele Jahre sind Hauswald und Beck zusammen durch die Biathlon-Welt gereist, gemeinsam gaben sie am Donnerstag auch das Ende ihrer Karrieren bekannt. "Ich denke, das ist der richtige Zeitpunkt", sagte Hauswald am Donnerstag in der ARD, nachdem sie im Sprint über 7,5 Kilometer ihren zweiten Saisonsieg gefeiert hatte. "Der Leistungssport hat uns soviel gegeben, doch irgendwann muss einfach Schluss sein", meinte Beck, die auf Platz 13 kam.

Nach der dreimaligen Olympiasiegerin Kati Wilhelm, die in der vergangenen Woche das Ende ihrer so erfolgreichen Laufbahn bekanntgegeben hatte, legen damit zum Ende dieser Weltcup-Saison zwei weitere Spitzenathletinnen einer außergewöhnlichen Biathlon-Generation Gewehr und Skier in die Ecke. "Ich will meine berufliche Karriere jetzt vorantreiben, außerdem steht auch die Familienplanung an", sagte Hauswald, die am Donnerstag im Ziel nach 20:42,4 Minuten 4,9 Sekunden auf die Weisrussin Darja Domratschewa hatte. Rang drei belegte die Schwedin Anna Carin Olofsson-Zidek.

Spätstarterin Hauswald errang ihren größten Erfolg bei Weltmeisterschaft in Südkorea im vergangenen Jahr, als sie im Sprint Silber gewann. Ausgerechnet in der Heimat ihrer Mutter gelang der Gosheimerin damit der Durchbruch. In diesem Winter holte die Sprint-Spezialistin in Oberhof den ersten Saisonsieg für die so erfolgsverwöhnten Frauen, mit dem sie zu Beginn des Jahres viel Druck vom Team nahm. "Es ist einfach super, dass es jetzt noch einmal so gut läuft und ich ganz oben auf dem Treppchen stehe", sagte Hauswald in Oslo.

Zusammen mit Beck und Wilhelm sowie Andrea Henkel hatte sie bei den Winterspielen in Kanada noch einmal die Bronzemedaille gewonnen. "Ich habe mir die Sache natürlich lange überlegt, doch ich denke, nun ist der Moment gekommen", sagte die Sportsoldatin.

Beck feierte ihre größten Erfolge noch unter ihrem Mädchennamen Glagow. Bei den Olympischen Spielen in Turin gewann die Frohnatur vor vier Jahren Silber im Einzel und in der Verfolgung und feierte auch in der Staffel einen tollen zweiten Platz. Bei den diesjährigen Winterspielen in Kanada erlebte die dreimalige Weltmeisterin ein Wechselbad der Gefühle. Nachdem es in den Einzeldisziplinen nicht nach Wunsch gelaufen war, profitierte die Mittenwalderin vom Staffel-Verzicht von Doppel-Olympiasiegerin Magdalena Neuner und feierte mit dem Gewinn der Bronzemedaille einen traumhaften Abschluss ihrer Karriere.

"Die Medaille in Vancouver war für mich noch einmal die Erfüllung eines sportlichen Traums", sagte Beck. Nach Olympia hatten sowohl Hauswald als auch Beck ihre Zukunft noch offen gelassen und mit einer Fortsetzung ihrer Karrieren bis zu den Heimweltmeisterschaften in Ruhpolding 2012 spekuliert. "Natürlich haben wir uns lange Gedanken darüber gemacht, aber irgendwann ist der Moment gekommen", sagte Beck.

Im kommenden Winter wird der Fokus nach den Rücktritten des Erfolgstrios Wilhelm, Beck, Hauswald umso mehr auf Neuner gerichtet sein. Die 23-Jährige musste sich am Donnerstag nach zwei Patzern im Stehend-Schießen mit Platz sechs begnügen, baute ihre Führung in der Gesamtweltcupwertung aber weiter aus, weil ihre schärfste Konkurrentin Helena Jonsson aus Schweden nur Rang 24 belegte. Wilhelm wurde im ersten Rennen im neuen Holmenkollen-Stadion Zehnte, Henkel 14. Kathrin Hitzer als 17. und Tina Bachmann als 18. komplettierten das starke Ergebnis aus deutscher Sicht. (dpa)

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