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SKI-BIATHLON-WC-WOMEN

© AFP

Biathlon: Endlich oben

Magdalena Neuner beschert den deutschen Biathletinnen den ersten Podestplatz in dieser Saison. Beim Weltcup im slowenischen Pokljuka belegte sie im Sprint Platz drei.

Pokljuka - Am Ende war es Magdalena Neuner egal. Während sich die deutsche Biathletin auf ein Fernsehinterview vorbereitete, lief die mit Nummer 99 gestartete Russin Anna Bogali-Titowez ins Ziel und verdrängte Neuner im Sprintrennen von Pokljuka vom zweiten Platz. „Nicht so schlimm“, sagte sie, denn auch der dritte Platz bedeutete für die dreifache Weltmeisterin eine große Erleichterung.

Es war der erste Podestplatz für sie in diesem Winter, mehr noch, es war auch der erste Podestplatz in dieser Saison für die in den vergangenen Jahren so erfolgsverwöhnten deutschen Biathletinnen. „Meine Beine waren wieder da“, sagte Magdalena Neuner und meinte ihre gute Laufleistung. Gleichzeitig bedeutete ihre Platzierung hinter den Russinnen Swetlana Slepzowa und Anna Bogali-Titowez auch die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Vancouver. „Zuletzt saß ich bei uns am Tisch und war die Einzige, die nicht für Olympia qualifiziert war. Wegen einer Krankheit war Magdalena Neuner später in den Weltcup eingestiegen.

Die sechsmalige Weltmeisterin brachte sich zugleich in eine glänzende Ausgangsposition für das Verfolgungsrennen am Sonntag (12 Uhr, live im ZDF und bei Eurosport). „Jetzt ist alles drin“, kündigte sie an. Doch auch ihre Teamkolleginnen überzeugten bei Temperaturen von Minus zwölf Grad. Die dreimalige Olympiasiegerin Kati Wilhelm lief auf Rang fünf, Simone Hauswald kam als Siebte ins Ziel. „Wir sind froh über das gute mannschaftliche Ergebnis. Der Podestplatz war wichtig für die ganze Mannschaft“, sagte Bundestrainer Uwe Müssiggang.

Die Männer haben hingegen im 12,5-Kilometer-Verfolgungsrennen am Sonntag lediglich Außenseiter-Chancen auf den Sieg. Bester beim Sieg des Russen Ivan Tscheresow über die 7,5 Kilometer war Arnd Peiffer auf Rang neun. Der dreimalige Olympiasieger Michael Greis hat als Zwölfter nach zwei Schießfehlern einen Rückstand von 67,6 Sekunden aufzuholen. „Ich hatte schöne warme Hände zum Liegendschießen“, sagte Greis, der mit dicken Handschuhen gelaufen war.

Magdalena Neuner indessen war nach zwei Strafrunden hinter der fehlerfrei schießenden Siegerin Slepzowa hochzufrieden. „Das war ein Supertag für mich“, sagte sie, „Beim Liegendschießen hätte es besser sein können, stehend bin ich zufrieden, darauf kann ich aufbauen“, sagte sie. Nach einem schweren Rennen bei Schneefall und eisiger Kälte hatte Magdalena Neuner 62,6 Sekunden Rückstand auf Slepzowa. „Die Kraft ist wieder da“, sagte sie.

Auch Kati Wilhelm hatte sich im Schneegestöber durchgekämpft, nur einen Fehler geschossen. „Ich bin zufrieden“, sagte sie und freute sich über den Aufwärtstrend im Team. „Für die Leute drumherum ist es wichtiger als für uns. Wir konnten unsere Leistung einschätzen“, sagte Kati Wilhelm, „sicherlich können wir jetzt alle beruhigter sein, weil wir nicht mehr die vielen Fragen der Medien beantworten müssen.“ Eine noch bessere Platzierung vergab Simone Hauswald am Schießstand. Zweimal zielte sie beim letzten Auftritt daneben. „Ich ärgere mich über mein Stehendschießen. Das darf nicht sein“, sagte sie.

Nicht gut lief es für Andrea Henkel, die nach vier Fehlschüssen nur auf Rang 43 kam. „Ich bin nicht so kältebeständig, das habe ich am Schießstand gemerkt“, sagte die sechsmalige Weltmeisterin, die im Ziel immer noch zitterte. „Minus zwölf Grad sind nicht so mein Fall – ich hatte kalte Hände beim Liegendschießen, null Gefühl in den Fingern.“ Tsp/dpa

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