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Sport: Biathlon: Fischer macht Schluss mit dem Oberhof-Syndrom

Ein Einheimischer hat das Oberhof-Syndrom der deutschen Biathleten beendet und zugleich für den ersten deutschen Einzelsieg der Weltcup-Saison gesorgt. Sven Fischer gewann unter dem Jubel von 12.

Ein Einheimischer hat das Oberhof-Syndrom der deutschen Biathleten beendet und zugleich für den ersten deutschen Einzelsieg der Weltcup-Saison gesorgt. Sven Fischer gewann unter dem Jubel von 12.000 Zuschauern den abschließenden Massenstart-Wettbewerb über 15 km. "Es ist ein absolut geiles Gefühl, gerade hier zu gewinnen. Das habe ich seit meinem ersten Rennen 1993 versucht", sagte Fischer. Seit 1991 (damals Frank Luck und Mark Kirchner) hatte in Oberhof kein deutscher Biathlet ganz oben auf dem Siegerpodest gestanden. Hinter Fischer, dem Norweger Egil Gjelland und dem Slowenen Tomas Globocnik liefen auch Ricco Groß (Ruhpolding) und Marco Morgenstern (Altenberg) als Fünfter und Achter unter die Top Ten. Bei den Damen siegte die alle überragende Magdalena Forsberg. Die im Gesamt-Weltcup führende Schwedin gewann alle drei Damenrennen am Thüringer Rennsteig, ist seit fünf Weltcups unbesiegt und feierte beim Massenstart ihren 25. Weltcup-Sieg.

"Eigentlich hatte ich mich schon mit dem vierten Platz abgefunden. Ich konnte die Lücke einfach nicht zulaufen", erzählte Fischer, als er nach der entscheidenden Situation des dramatischen Rennens gefragt wurde. Durch zwei Fehler beim letzten Schießen war der 29-Jährige von der Spitze auf Rang vier zurückgefallen, übersprintete aber am letzten Anstieg 600 Meter vor dem Ziel noch das führende Trio. "Plötzlich war meine Kraft wieder da. Vielleicht haben die anderen auch nicht mehr mit mir gerechnet." Für den 18. Weltcup-Erfolg seiner Karriere wurde der Thüringer mit 24 000 Mark belohnt.

Die bis zu Fischers Attacke in Front liegenden Zdenek Vitek (Tschechien) und Sergej Roschkow (Russland) wurden aber ohnehin nach ihrem Zieleinlauf bestraft. Roschkow hatte beim letzten Schießen auf Viteks Scheibe geschossen, dieser war deshalb mit drei übrig geblieben Patronen auf die letzte Laufrunde gegangen. Beides Regelverstöße. Roschkow erhielt zehn Strafminuten, Vitek wurde disqualifiziert.

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