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Ich bin durch. Laura Dahlmeier jubelt beim Zieleinlauf.

© dpa

Biathlon in Kontiolahti: Laura Dahlmeier gewinnt den Gesamtweltcup

Laura Dahlmeier gewinnt drei Rennen vor Saisonende den Gesamtweltcup im Biathlon – auf ihren Preis muss sie daher noch warten.

Mit einem lauten Jubelschrei sprang Laura Dahlmeier nach ganz oben auf das Siegerpodest: Die 23-Jährige hat ihre historische Biathlon-Saison mit dem erstmaligen Gewinn des Gesamtweltcups gekrönt. Mit ihrem Erfolg in der Weltcup-Verfolgung von Kontiolahti holte Dahlmeier am Samstag ihren bereits zehnten Saisonsieg und avancierte zur ersten Deutschen seit Magdalena Neuner 2012, die die Große Kristallkugel der weltbesten Biathletin gewinnen konnte.

Beim Zieleinlauf hatte sie sich erstmal nur über ihren erneuten Erfolg gefreut, denn gerechnet hatte sie damit nicht. So wusste sie beim ersten Fernsehinterview im Ziel noch gar nichts von ihrem historischen Moment. „Ist es jetzt wirklich fix?“, fragte sie entgeistert: „Wahnsinn, krass, das macht mich sprachlos, das ist ein krasser Moment“, sagte sie, ehe sie einen erneuten Jubelschrei gen Himmel schickte.

Auch im 23. Saisonrennen zeigte Dahlmeier ihre Extraklasse, leistete sich nur einen Fehler. Da ihre große Rivalin Gabriela Koukalova nur Zehnte wurde, kann Dahlmeier von der Titelverteidigerin aus Tschechien in den letzten drei Saisonrennen beim Finale kommende Woche in Oslo nicht mehr von Platz eins verdrängt werden. „Der Gesamtweltcup bedeutet sehr viel, denn er macht den komplettesten Sportler aus, über eine ganze Saison konstant ganz vorne zu sein. Dass ich das jetzt geschafft habe mit 23 Jahren, ist echt beeindruckend“, sagte die siebenmalige Weltmeisterin.

Dahlmeier ist die fünfte deutsche Gesamtsiegerin

Die Partenkirchnerin ist nach Martina Glagow (2003), Kati Wilhelm (2006), Andrea Henkel (2007) und Rekordweltmeisterin Magdalena Neuner (2008, 2010 und 2012) die erst fünfte deutsche Gesamtweltcup-Gewinnerin. Rekordsiegerin in der aussagekräftigen Saisonwertung ist Magdalena Forsberg mit sechs Erfolgen in Serie. Zuvor hatte sich Dahlmeier bereits den Einzel-Weltcup gesichert. Dahlmeiers Zahlen in diesem Winter sind beeindruckend: In 17 der bisher 23 Rennen stand sie auf dem Podium, holte zehn Siege, davon fünf am Stück. Da ist nur Forsberg mit acht Siegen nacheinander besser. Auch bei den Saisonsiegen führt Forsberg die Statistik mit 14 Erfolgen noch an, gefolgt von Tora Berger (11). Mit ihrer früheren Trainingskollegin Neuner (10) zog Dahlmeier nun gleich. Auf sagenhafte 13 kann sie in Oslo noch kommen. Wie stark Dahlmeiers Leistung ist, zeigt, dass ein siebter und drei vierte Ränge ihre schlechtesten Platzierungen sind. Solch eine Konstanz hatte nicht mal Rekord-Weltmeisterin Neuner.

Für Dahlmeier, die 2013 bei der WM in Nove Mesto ohne Weltcupeinsatz als Juniorin in der Staffel zum Einsatz kam und da ihre einmalige Karriere startete, ist es eine Saison der Superlative: Mit fünfmal Gold und einmal Silber holte sie bei der WM in Hochfilzen in allen sechs Rennen eine Medaille – fünf WM-Titel holte noch niemand im Biathlon, auch nicht der legendäre Ole Einar Björndalen oder Frankreichs Superstar Martin Fourcade. Auf die letzten drei der insgesamt 26 Rennen am legendären Holmenkollen freut sich die Fünffach-Weltmeisterin von Hochfilzen schon jetzt. „So richtig Vollgas genießen kann ich dann am Sonntag in Oslo, wenn die Saison abgeschlossen ist“, sagte sie.

Der Sonnabend hatte für die Deutschen schon gut begonnen. Arnd Peiffer gewann erstmals seit zwei Jahren wieder ein Weltcuprennen. Er setzte sich in der Verfolgung vor dem Österreicher Simon Eder durch. (dpa)

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