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Martin Fourcade aus Frankreich gewann vor den beiden Russen Anton Shipulin und Dmitry Malyshko.

© Afp

Biathlon in Oberhof: Verflixtes letztes Schießen

Beim Massenstart-Rennen am Sonntag in Oberhof verpassten die deutsche Biathleten die Podestplätze. Vor 22 500 Zuschauern jubelte stattdessen erneut Martin Fourcade, bester Deutscher wurde Benedikt Doll als Achter.

Von Johannes Nedo

Ginge es nach Mark Kirchner, könnte man das letzte Schießen bei Biathlon-Wettbewerben einfach weglassen. „Wieder ist da keiner von uns fehlerfrei durchgekommen“, sagte der Männer-Bundestrainer. Und so lautete das Resultat der deutschen Biathleten beim Massenstart-Rennen am Sonntag in Oberhof: Benedikt Doll wurde wie am Vortag Achter (mit drei Fehlern), Simon Schempp Zehnter (fünf), Erik Lesser kam auf Rang zwölf (vier) und Andreas Birnbacher auf Platz 18 (fünf). Vor 22 500 Zuschauern jubelte stattdessen erneut Martin Fourcade. Der Franzose gewann nach dem Sprint am Samstag auch sein zweites Rennen.

Dabei hätte das Ergebnis nach drei von vier Schießeinlagen die deutschen Fans deutlich mehr in Feierlaune versetzt. Da lag Lesser auf Position drei und Doll auf vier. Doch dann kam das von Kirchner derzeit so ungeliebte letzte Schießen. Lesser unterliefen dort drei Fehler, Doll zwei. Wieder verlangten die Bedingungen den Biathleten alles ab, wobei zusätzlich zu dem über Nacht eingesetzten Schneefall der starke Wind ihr größter Gegner war – am Schießstand und auf den Passagen, wo er ihnen direkt entgegenblies.

2012 kamen 40 000 Besucher mehr nach Oberhof

Das Fazit des Bundestrainers zum Thüringer Weltcup fiel somit auch durchwachsen aus: „Es war nicht schlecht, aber auch nicht gut.“ Die meisten Athleten seien hinter ihren Erwartungen zurückgeblieben. „Einen positiven Eindruck hat nur Benedikt Doll hinterlassen“, sagte Kirchner.

Gute Nachrichten gab es immerhin auch für die Oberhofer Organisatoren. Zulett wurde am Grenzadler viel über die Zukunft des Weltcups diskutiert. Große Renovierungen sind nötig. Thüringens neuer Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) sicherte am Sonntag Unterstützung zu: „Oberhof muss weiterentwickelt werden, um eine mögliche WM stemmen zu können – und dazu bekennen wir uns.“ Gegen einen anderen Fakt konnte aber auch Ramelow kein Patentrezept liefern: den Zuschauereinbruch. Als der Weltcup 2012 zum letzten Mal fünf Veranstaltungstage hatte, kamen fast 40 000 Besucher mehr als in diesem Jahr (66 000). Das könnte aber auch mit den deutschen Resultaten zu tun haben.

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