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Sport: Biathlon-WM: Das Drama auf den Kamelbuckeln

Ein Kreislauf-Kollaps von Startläufer Marco Morgenstern überschattete das dramatische Staffelrennen bei der Biathlon-Weltmeisterschaft im slowenischen Pokljuka und führte dazu, dass die letzte deutsche Medaillen-Hoffnung frühzeitig verflog. Kreidebleich taumelte der Altenberger den Anstieg zu den so genannten Kamelbuckeln hinauf, stürzte mehrfach in den Schnee und schleppte sich doch noch zum Wechsel.

Ein Kreislauf-Kollaps von Startläufer Marco Morgenstern überschattete das dramatische Staffelrennen bei der Biathlon-Weltmeisterschaft im slowenischen Pokljuka und führte dazu, dass die letzte deutsche Medaillen-Hoffnung frühzeitig verflog. Kreidebleich taumelte der Altenberger den Anstieg zu den so genannten Kamelbuckeln hinauf, stürzte mehrfach in den Schnee und schleppte sich doch noch zum Wechsel. Das deutsche Team war geschockt, Morgenstern wurde sofort ärztlich behandelt. Nach der ersten Diagnose von Mannschaftsarzt Klaus-Jürgen Marquardt wird er keine bleibenden Schäden davontragen: "Der Blutdruck ist nach einer Infusion wieder stabil. Ihm geht es ganz gut."

"Das hat sich nicht angekündigt. Auf den ersten zwei Runden habe ich mich gut gefühlt. Erst beim Rauslaufen auf die letzte Schleife stellten sich Probleme ein, wurde es mir schlagartig schwarz vor den Augen", erinnerte sich Morgenstern. Den Titel über 4 x 7,5 km gewann zum ersten Mal in der WM-Geschichte Frankreich vor Weißrussland und Norwegen; Deutschland landete nach Morgensterns Kollaps auf dem zwölften Platz.

Die drei anderen deutschen Männer bewiesen Moral und kämpften trotz des Rückstands von Morgenstern (6:13 Minuten) bravourös. Sven Fischer lief Runden-Bestzeit, sein Schwager Frank Luck (beide Oberhof) war Vierter und Ricco Groß (Ruhpolding) Dritter auf der Etappe. Das Ziel erreichten sie 4:09,6 Minuten hinter Frankreich als Zwölfte. "Aber viel wichtiger als die verlorene Medaille ist, dass der Marco wieder okay ist", sagte Bundestrainer Frank Ullrich.

Die drei anderen deutschen Staffel-Starter kritisierten die Entscheidung, Morgenstern durchlaufen zu lassen, nachdem sie die Fernsehbilder gesehen hatten. "Man hätte den Marco wohl besser stoppen sollen", sagte Groß. Luck zeigte sich "schockiert, tief betroffen", Sven Fischer meinte: "Das hätte ja lebensgefährlich werden können." Allerdings hatte während des Rennens keiner des deutschen Teams die Bilder des wankenden Sachsen live gesehen.

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