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Dreimal Gold. Laura Dahlmeier jubelt im Zielbereich.

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Update

Biathlon-WM: Laura Dahlmeier holt drittes Gold

Laura Dahlmeier sichert sich in Hochfilzen in ihrem vierten WM-Rennen die vierte Medaille. Mit ihrem dritten Gold egalisierte die Biathletin eine Bestmarke.

Die Blumenzeremonie nach dem Einzelrennen verzögerte sich am Mittwochnachmittag. Laura Dahlmeier, die kurz zuvor ihre dritte Goldmedaille bei der Biathlon-Weltmeisterschaft in Hochfilzen gewonnen hatte, kam zunächst nicht wieder aus dem kleinen Holzhäuschen für die Siegerin heraus. Sie hatte einen Schwächeanfall erlitten.

Nach „Problemen mit dem Blutdruck“, wie Dahlmeier später sagte, musste sie sich erst einmal erholen, ehe sie mit Verspätung, aber überglücklich ganz oben auf das WM-Podest sprang. „Es schaut schlimmer aus, als es ist. Ich bin noch nicht ganz fit, aber es geht mir wieder einigermaßen. Ich kann es noch gar nicht glauben, dreimal Gold gewonnen zu haben“, sagte die 23-Jährige aus Garmisch-Partenkirchen.

Es sei ein Rennen gewesen „wie im Sommer, so richtig heiß“, betonte die völlig erschöpfte Siegerin und war noch ein wenig blass um die Nase. Sie habe sich „am Ende richtig kaputt gefühlt“. Trotzdem erledigte sie ihre Pflichtaufgaben. Sie kam noch zur Pressekonferenz und gab dann auch Entwarnung für die verbleibenden Rennen.

Dahlmeiers Konkurrentinnen sehen kaum eine Chance, sie zu schlagen

„Es ist einfach superanstrengend gewesen über die 15 Kilometer“, sagte Dahlmeier nach ihrem Sieg im Einzel bei Temperaturen von elf Grad plus vor der Tschechin Gabriela Koukalova und der Italienerin Alexia Runggaldier. Unter die besten zehn Biathletinnen schafften es auch Maren Hammerschmidt als Siebte und Vanessa Hinz als Achte.

Dahlmeier hat mit ihrem erneuten Triumph nun einen Rekord eingestellt. Saisonübergreifend hat sie im neunten WM-Rennen nacheinander eine Medaille gewonnen, im Vorjahr nahm sie fünf aus Oslo mit, je einmal Gold und Silber, sowie dreimal Bronze. Neun Medaillen in Folge schaffte bisher nur die Norwegerin Tora Berger. Mit einem Erfolg in der Staffel am Freitag könnte Dahlmeier alleinige Rekordhalterin werden.

Und nach ihrer Leistung vom Mittwoch besteht auch kaum ein Zweifel daran. So bewies sie vor allem wieder ihre große Nervenstärke. Beim letzten Schießen musste Dahlmeier nach ihrem frühen Fehlschuss im ersten Liegendanschlag fehlerfrei bleiben, um zu gewinnen – und sie schaffte es. „Sie ist in einer unglaublichen Form. Es ist schwierig, sie zu schlagen. Da ist keine Chance“, sagte die zweitplatzierte Koukalova. Dahlmeier ist nun nach Petra Behle (1989, 1991 und 1993), Andrea Henkel (2005) und Kathi Wilhelm (2009) die vierte deutsche Einzel-Weltmeisterin.

Weil sie die beiden anderen bisherigen Einzelrennen in diesem Winter auch gewonnen hat, holte sich die Weltcup-Spitzenreiterin nun in dieser Disziplin schon die kleine Kristallkugel. Weitere Rekorde scheinen für die nun fünfmalige Weltmeisterin in naher Zukunft ebenfalls möglich. Etwa die zwölf WM-Titel von Magdalena Neuner. Zuletzt hatte Dahlmeier einmal gesagt: „Wenn ich aufhöre, bin ich vielleicht 30.“

Es sei zwar nicht ihre Motivation, irgendwelche Rekorde zu brechen, betont Dahlmeier. Aber stolz ist sie doch: „Wenn man sich mal in einer stillen Minute hinsetzt und überlegt, wie viele Medaillen man gewonnen hat – das ist schon ein schönes Gefühl.“ Bei der WM in Hochfilzen hat sie nun schon vier Medaillen in vier Rennen gewonnen. Und mit der Staffel und im Massenstart warten zwei noch große Chancen auf zwei weitere. (Tsp/dpa)

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