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Neuner sieht rosa – und siegt.

© dpa

Biathlon-WM: Neuner und Peiffer holen Gold

Magdalena Neuner hat sich ihren achten WM-Titel gesichert. Eine fehlerfreie Schießleistung war Grundlage für den Erfolg im Sprint. Nach Arnd Peiffers Sprint-Sieg ist es der zweite deutsche Erfolg bei der Biathlon-WM im russischen Chanty-Mansijsk.

Nach einem „Blitz-Virus“ fast vor dem Aus, jetzt auf dem WM-Thron: Magdalena Neuner hat bei der Biathlon-WM in Chanty-Mansijsk nach einer überragenden Leistung Gold im Sprint geholt und damit in ihrer beeindruckenden Karriere das nächste Erfolgskapitel geschrieben. Die Doppel-Olympiasiegerin, die am Wochenende vor dem WM-Start noch mit Schüttelfrost im Bett gelegen und um ihren Start gebangt hatte, blieb über die 7,5-km-Distanz fehlerfrei und bescherte dem deutschen Team am Samstag nach dem Coup von Arnd Peiffer das zweite Gold im zweiten Rennen.

„Ich wusste, dass ich Gold holen kann. Meine Schießleistung macht mich sehr glücklich. Noch keinen Fehler in der WM geschossen, das ist ein kleines Highlight für mich“, jubelte die nun achtmalige Weltmeisterin, die im Verfolger am Sonntag (12.30 Uhr) ihren nächsten Coup landen will. Neuner verwies in 20:31,2 Minuten die Finnin Kaisa Mäkäräinen mit einem Vorsprung von 12,2 Sekunden auf Platz zwei. Bronze holte Olympiasiegerin Anastasiya Kuzmina aus der Slowakei (+ 40 Sekunden). Neuner sicherte den deutschen Skijägerinnen damit das fünfte Sprint-Gold in Serie und das achte insgesamt.

„Das war ein perfektes Rennen von Lena. Beeindruckend, was sie abgeliefert hat“, sagte Frauen-Coach Gerald Hönig. Die drei anderen deutschen Starterinnen Miriam Gössner (9.), Andrea Henkel (20.) und Kathrin Hitzer (27.) konnten nach jeweils zwei Schießfehlern nicht in die Medaillenvergabe eingreifen.

Neuner, die bereits bei ihrem kometenhaften Aufstieg 2007 in Antholz den WM-Sprinttitel geholt hatte, ging mit Startnummer fünf als erste der Top-Favoritinnen in die Loipe. Wie gewohnt diktierte sie in der Spur die Laufbestzeiten. „Das tat heute aber verdammt weh. An den Anstiegen habe ich die Oberschenkel schon gemerkt“, bekannte die bereits mit Mixed-Silber dekorierte Wallgauerin. „Ich wusste, dass ich am Schießstand ganz sauber arbeiten musste, um aufs Podest zu kommen.“ Und das tat Neuner in großartiger Manier. Zweimal null - da war bereits klar: Der Titel geht heute nur über Neuner.

Doch nach dem Zieleinlauf hieß es zunächst: warten, warten, warten - Neuner flüchtete nach einigen Fernsehinterviews in die Umkleidekabine. Denn die anderen Top-Favoriten jagten ihre Bestzeit. Aber sowohl die sechsmalige Saisonsiegerin Tora Berger aus Norwegen als auch Anastasiya Kuzmina konnten nicht dagegen halten. Einzig Kaisa Mäkäräinen war nach dem zweiten Schießen noch in Schlagdistanz. Mit einem Rückstand von 4,2 Sekunden ging sie auf die Schlussrunde, konnte da aber nicht gegenhalten. „Ich war am Ende müde. Aber ich freue mich über Silber“, sagte die Finnin.

Miriam Gössner war mit ihrer Premiere bei einer Biathlon-WM dagegen nicht zufrieden. Die bereits mit Olympia- und WM-Silber mit deutschen Langlaufstaffeln dekorierte Gössner haderte diesmal ausgerechnet mit ihrer Laufleistung. „Ich habe mich von Anfang an läuferisch schlecht gefühlt. Ich bin nach dem langen Winter doch ein bisschen kaputt“, meinte die 20-Jährige.

Deutlich besser lief es zuvor für Arnd Peiffer. Mit einem Schießfehler setzte sich der 23-Jährige aus Clausthal-Zellerfeld am Samstag vor dem Franzosen Martin Fourcade und Weltcup-Spitzenreiter Tarjei Bö durch. Fourcade lag nach den zehn Kilometern 13,0 Sekunden zurück. Der Norweger Bö hatte 25,2 Sekunden Rückstand. „Damit hatte ich nicht gerechnet“, bekannte Peiffer, der zwei Tage zuvor schon Silber mit der Mixed-Staffel gewonnen hatte.

Das gute Abschneiden der deutschen Skijäger komplettierten Andreas Birnbacher, Christoph Stephan und der dreimalige Olympiasieger Michael Greis mit Top-Platzierungen. Damit haben sich die deutschen Skijäger eine sehr gute Ausgangsposition für das Verfolgungsrennen am Sonntag erkämpft.

Für Deutschland war die Siege von Neuner und Peiffer die 66. und 67. Goldmedaille bei einer Biathlon-WM. Peiffer holte den ersten WM-Titel im Sprint für die deutschen Skijäger seit Franck Lucks Erfolg 1999. (dpa)

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