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Sport: Biathlon-WM: Wie aus dem Salzstreuer

Triumph am Sonnabend, Enttäuschung am Sonntag: Kati Wilhelm und Uschi Disl hatten mit ihrem Doppel-Erfolg im Sprint für einen hervorragenden Start bei den Weltmeisterschaften in Pokljuka gesorgt, doch gestern vergaben sie in Slowenien durch zahlreiche Fehlschüsse eine Medaille. Im Gegesatz zu Sven Fischer, der im Verfolgungsrennen zu Bronze lief.

Triumph am Sonnabend, Enttäuschung am Sonntag: Kati Wilhelm und Uschi Disl hatten mit ihrem Doppel-Erfolg im Sprint für einen hervorragenden Start bei den Weltmeisterschaften in Pokljuka gesorgt, doch gestern vergaben sie in Slowenien durch zahlreiche Fehlschüsse eine Medaille. Im Gegesatz zu Sven Fischer, der im Verfolgungsrennen zu Bronze lief. Mit den drei Medaillen übertraf das deutsche Team bereits am ersten Wochenende die Zielsetzung von zwei Plaketten in den Einzelrennen. Die weiteren Siege erkämpften sich Liv Grete Skjelbreid-Poiree (Norwegen) in der Verfolgung und der Russe Pawel Rostowzew als Doppel-Weltmeister.

Fast leichtfertig vergaben die deutschen Frauen ihren im Sprint erkämpften Vorsprung in der Verfolgung. Nur die fünftplatzierte Andrea Henkel (Oberhof) erfüllte mit einer Strafrunde die Erwartungen. Kati Wilhelm (Zella-Mehlis), die vor zwei Jahren vom Langlauf zum Biathlon umgestiegen war, verfehlte sieben von 20 Scheiben und "sammelte bittere Erfahrung" (Bundestrainer Uwe Müßiggang). Uschi Disl (Moosham) ließ als Spitzenreiterin beim ersten Stehendschießen alle fünf Scheiben stehen - wie sie am Vorabend bereits geunkt hatte. Danach bot sich laut Müßiggang ein Trefferbild "wie aus einem Salzstreuer".

"Dass jemand erst fünf Fehler schießt und dann alle fünf Scheiben trifft, habe ich in den zwölf Trainer-Jahren auch noch nicht erlebt", schimpfte er. Angesichts der 19 Strafrunden belegen die guten Plätze sieben für Wilhelm, acht für Katrin Apel (Oberhof) und elf für Disl, was bei normalem Schießen möglich gewesen wäre.

Was die Frauen nicht schafften, das gelang Sven Fischer: Auf den extrem schweren Strecken holte er Bronze. "Als ich mit nur zwölf Sekunden vor Laufwunder Björndalen auf die Schlussrunde lief, hatte ich Bedenken, ob es zum Podestplatz reichen würde", sagte Fischer. "Zum Glück hatte ich aber noch genug Kraft, um Ole auf dem letzten Anstieg in Schach halten zu können."

Beherrschender Skijäger der WM ist bisher der 29 Jahre alte Russe Pawel Rostowzew. Mit einem superleichten neuen Ski lief er im Sprint fast unglaubliche 46,6 Sekunden Vorsprung vor dem starken Italiener Rene Cattarinussi heraus. In der Verfolgung nutzte er seine gute Ausgangsposition zum Sieg vor Raphael Poiree und Fischer. "In Pokljuka habe ich die beiden wichtigsten Ereignisse meines Lebens erlebt. Am 4. Dezember 1999 erfuhr ich beim Weltcup von der Geburt unseres Sohnes Alexander. Und jetzt hier die ersten beiden WM-Titel in Einzelrennen", sagte der Sibirier.

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