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Detroits Starstürmer Pavel Datsyuk hofft, in Sotschi dabei sein zu können.

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Big Four - Die US-Sport-Kolumne: NHL und Olympia: Chance statt Risiko

Wenn am kommenden Mittwoch das olympische Eishockey-Turnier der Männer in Sotschi beginnt, sind die besten Spieler der Welt dabei. Ob das allerdings auch künftig so sein wird, ist fraglich. Dabei gebe es dafür reichlich Argumente.

Das olympische Eishockey-Turnier der Männer ist für viele Fans - vor allem in Russland, Skandinavien und Nordamerika - der Höhepunkt der Winterspiele in Sotschi. Denn mit dabei sind die besten Spieler der Welt. Die National Hockey League (NHL) legt extra eine Pause ein und lässt die Profis zu ihren Nationalteams reisen. Ob sie das auch in vier Jahren noch tun wird, ist fraglich. Dabei geht der Widerstand eher von den Eigentümern als von den Spieler selbst aus. Für die ist es tatsächlich eine große Ehre bei Olympia antreten zu dürfen. Der russische Superstar Alexander Owetschkin hat immer wieder betont, dass er in Sotschi auch für sein Land gespielt hätte, wenn die NHL sich gegen eine Entsendung ihrer Stars entschieden hätte.

Inzwischen geht die Olympia-Begeisterung bei einigen Spielern sogar so weit, dass sie sogar ihre Gesundheit riskieren, nur um an den Spielen teilzunehmen. Beispiele gibt es dafür einige. Pavel Datsyuk von den Detroit Red Wings fehlt seinem Team seit Wochen. Er hofft noch vor der Olympia-Pause auf ein Comeback, notfalls würde er aber wohl auch ohne weitere Spielpraxis nach Sotschi reisen. Ähnliches gilt für Finnlands Kapitän Mikku Koivu, der schon ausgeschlossen hat, vor Olympia noch einmal für die Minnesota Wild aufs Eis zu gehen. Bei den Schweden wiederum kehrte Henrik Sedin gerade erst ins Team der Vancouver Canucks zurück. Dass er alles andere denn rund läuft, war mehr als offensichtlich. Aber da Olympia winkt, muss es eben schneller gehen mit der Genesung.

Doch es gibt auch Spieler, die trotz aller Bemühungen in Sotschi fehlen werden. Kanadas Torjäger Steven Stamkos musste am Donnerstag seine Teilnahme endgültig absagen. Nach einem Beinbruch ist der Profi von Tampa Bay Lightning doch nicht rechtzeitig fit geworden. Und Schwedens Johan Franzen musste schon vor einigen Tagen wegen einer Gehirnerschütterung endgültig passen.

Was 1998 in Nagano noch eine Art Werbeveranstaltung für die beste Liga der Welt war, hat sich längst zu einem sportlichen Höhepunkt entwickelt, den niemand mehr verpassen will. Das ist Problem und Chance zugleich für die NHL. Auf der einen Seite ist das unbestreitbare Verletzungsrisiko für die Stars, auf der anderen würde sich die Liga außerhalb von Nordamerika bei vielen Eishockey-Fans unbeliebt machen, wenn sie künftig Olympia nicht mehr auf der Agenda hätte. Und nun kommen auch noch die Spieler hinzu, die ihr Land bei Olympia unbedingt vertreten wollen. Ein besseres Argument für künftige Olympische Spiele mit NHL-Beteiligung kann es eigentlich kaum geben.

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