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Sport: Bis morgen keine Sorgen

Warum Hertha BSC in der Rückrunde besser spielt

Berlin - Diese Rückrunde wird noch bequemer für einige Fußballprofis von Hertha BSC. Sie haben sich nämlich neue Schuhe ausgesucht vom Ausrüster des Fußball-Bundesligaklubs. Der Schuhfabrikant preist bei seinem neuen Modell vor allem die verbesserte Passform durch eine externe Fersenkappe an, und das Obermaterial aus Känguruleder garantiere viel Ballgefühl und Geschmeidigkeit. Dem Sponsor könnte es nur recht sein, wenn die Berliner Spieler mit den Schuhen vom ersten Rückrundenspiel am Sonntag beim VfL Bochum schneller laufen und präziser schießen, wenn sie vielleicht sogar noch den Sprung in einen internationalen Wettbewerb schaffen.

Es gibt aber noch drei wichtigere Gründe, warum Hertha BSC sich in den nächsten 17 Spielen weiter steigern wird. Der erste ist das Gesetz der Serie. Seit die Berliner 1997 in die Bundesliga aufgestiegen sind, haben sie nach der Winterpause immer mehr Punkte geholt als vorher. In den vergangenen beiden Jahren haben sie sich sogar besonders deutlich verbessert: 1,35 Punkte holten sie im Durchschnitt in der ersten Hälfte der Saison 2002/2003, in der zweiten waren es 1,82. Und in der vergangenen Saison erreichten sie immerhin nach 0,67 Punkten in der Vorrunde 1,52 in der Rückrunde. Während die Winterpause andere Mannschaften wohl müde macht oder zu selbstgewiss, scheint sie bei Hertha neuen Elan zu bringen.

Zum Zweiten kann Trainer Falko Götz diesmal die Spieler einsetzen, die er für die besten in seiner Mannschaft hält. Das war in der Vorrunde anders. Die Berliner hatten Yildiray Bastürk als große Verstärkung aus Bochum geholt, er sollte ein wichtiger Helfer im Spielaufbau werden, weil sich Hertha gerade dabei immer besonders schwer getan hatte. Nur zog sich Bastürk gleich im Trainingslager einen Haarriss im Wadenbein zu und konnte in den sechs ersten Spielen nicht dabei sein. Als Bastürk dann im Oktober zum ersten Mal zum Einsatz kam, gelang Hertha BSC auch gleich der erste Saisonsieg – 2:0 beim 1. FC Kaiserslautern.

Als Drittes spricht die harmonische Vorbereitung in der Winterpause für eine Steigerung. Im Sommer am Walchsee in Tirol hatte sich der Bundesligaklub noch mit der Dopingsperre für Marko Rehmer herumärgern müssen, weil der Abwehrspieler ein meldepflichtiges Medikament nicht angegeben hatte. Dann kam noch Bastürks Verletzung hinzu. Die Nationalspieler hatten die Vorbereitung gar nicht mitgemacht, weil sie sich noch von der Europameisterschaft erholten. Und Kapitän Arne Friedrich fiel in der Vorrunde gleich mehrere Spiele aus.

Diesmal ging die Vorbereitung erfreulich los, schon mit dem ersten Laktattest war Falko Götz zufrieden. Statt noch einige körperliche Defizite aufzuarbeiten, konnten sich die Berliner gleich auf die wesentlichen taktischen Dinge konzentrieren. Vielleicht hat das Regenerationstrainingslager vor Weihnachten seinen Zweck schon erfüllt, es sollte jedenfalls die Spieler erfrischen und einander noch näher bringen mit allerlei Freizeitspaß.

Im Moment ist keine Last zu sehen, die den Berlinern auf die Füße fallen und ihnen schwere Beine machen könnte. Es sei denn, Hertha hat in der Pause heimlich das Saisonziel korrigiert und will jetzt in die Champions League.

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