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Wenn es schon nicht läuft, dann aber gleich richtig.

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Blamables 0:5 gegen Manchester United: Bayer Leverkusen vor dem Aus in der Champions League

Von wegen Achtelfinale. Bayer Leverkusen muss nach einer erschreckend schwachen Vorstellung gegen Manchester United um das Weiterkommen der Champions League bangen.

Sami Hyypiä saß mit entsetzter Miene auf der Leverkusener Bank. Der finnische Teamchef von Bayer 04 hatte sich diesen Abend anders vorgestellt, das war ihm anzusehen. „Es wird für Manchester United schwer, hier zu gewinnen“, hatte der ehemalige Star-Verteidiger des FC Liverpool vor der Champions-League-Partie seiner Werkself gegen den englischen Rekordmeister angekündigt, der zurzeit nur Rang sechs der Premier League belegt. Er irrte sich gewaltig, Manchester fiel es am Mittwoch sogar ziemlich leicht, in Leverkusen zu gewinnen. Mit 5:0 (2:0) siegte Manchester United beim Tabellenzweiten der Bundesliga, der ein sehr schwaches Spiel zeigte und die 29.400 Zuschauer in der heimischen Arena arg enttäuschte.

Damit haben sich die Engländer vor dem letzten Gruppenspieltag für das Achtelfinale qualifiziert. Bayer 04 fiel hingegen auf Rang drei der Gruppe A zurück und kann die nächste Runde nicht mehr aus eigener Kraft erreichen. „Man kann nicht viel sagen, wenn man fünf Stück kriegt“, sagte Stürmer Stefan Kießling hinterher.

Und dabei trat Manchester ohne die verletzten Robin van Persie, Nemanja Vidic, Michael Carrick und Marrouane Fellaini an. Bei Leverkusen fehlte nur Sidney Sam, seinen Platz in der Offensive nahm Gonzalo Castro ein. Stefan Reinartz, gerade von einer Verletzung genesen, rückte ins Mittelfeld – es sollte kein glücklicher Abend für ihn werden.

Gleich in der ersten Minute tauchte Uniteds größter Star Wayne Rooney allein vor Torhüter Bernd Leno auf, der ehemalige Dortmunder Shinji Kagawa hatte ihn geschickt – zum Glück für Leverkusen ins Abseits. Strafraumszenen gab es dann erst einmal nicht, die Teams tasteten sich ab, es war zu spüren, dass es in diesem Spiel um viel ging.

Nach etwa zehn Minuten nahm die Partie Schwung auf, die Gastgeber übernahmen die Initiative und versuchten ein paar Angriffe. Torjäger Stefan Kießling hatte einen guten Moment, als er Rio Ferdinand am Strafraum ausspielte, Phil Jones grätschte noch dazwischen, so dass der Ball nach Kießlings Schuss am Tor vorbei rauschte. Es folgte Reinartz’ unglücklicher Beitrag zum Spiel. Er kam auf die schlechte Idee, den wendigen Kagawa im Mittelfeld mit der Hacke auszuspielen. Das misslang, Reinartz verlor den Ball. Manchester startete einen Konter, Rooney flankte von links auf Antonio Valencia, der rechts im Strafraum am langen Pfosten lauerte – und mühelos zum 0:1 abschloss. Es vergingen nur sieben Minuten, bis die Engländer wieder jubeln durften. Diesmal zirkelte Rooney einen Freistoß in den Strafraum, beim Abwehrversuch lenkte Bayer-Verteidiger Emir Spahic den Ball mit dem Kopf ins eigene Tor; es stand 0:2. Es war gerade eine halbe Stunde gespielt, da fielen die Bayer-Profis in eine Schockstarre, sie spielten fahrig und ohne Ideen. Wie so oft in wichtigen Spielen verließ die sonst so spielstarken Leverkusener jeglicher Mut und Esprit.

Nach dem Seitenwechsel drehten sie ein wenig auf, sie attackierten früher und gingen mit mehr Courage in die Zweikämpfe. Ihr Spiel sah somit in einer kurzen Phase ein bisschen besser aus, eine gute Torchance sprang nach einer Stunde heraus, als Reinartz nach einem Eckball den Pfosten traf. Von da an drehte Manchester noch einmal auf. Drei Minuten später tunnelte Rooney zunächst Leverkusens Simon Rolfes, sein Schuss aus 20 Metern ging knapp links am Tor vorbei, kurz darauf erzielte Jonny Evans im Nachschuss das dritte Tor. Ab da musste man sich wirklich Sorgen um Bayer machen, die Mannschaft war mehr als angeschlagen. Rooney bediente dann noch einmal Chris Smalling zum Torerfolg, schließlich traf Nani kurz vor Schluss zum 0:5.

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