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Blamage: Hannover desolat beim 1:5 gegen Bremen

Seit elf Spielen ohne Sieg: Hannover 96 ist beim 1:5 gegen Bremen vorne äußerst harmlos und kassiert hinten ein Tor nach dem anderen.

Von Christian Otto

Die bohrenden Fragen, wie der freie Fall von Hannover 96 noch zu stoppen sein könnte, beantwortet Jörg Schmadtke mittlerweile mit Galgenhumor. „Wir werden den Spielbetrieb nicht einstellen“, sagte der Sportdirektor eines Fußball-Bundesligisten, der das Siegen verlernt hat. Im Heimspiel gegen Werder Bremen, das mit 1:5 (0:4) verloren ging, war keinerlei Aufbäumen der 96-Profis zu erkennen. „Mit dem 0:4 zur Halbzeit war Hannover noch gut bedient“, sagte Werder-Kapitän Torsten Frings. Was aus dem Mund des Siegers arrogant klang, entsprach den Tatsachen. Bremen hatte Hannover im Nordderby gedemütigt, ohne sich richtig anstrengen zu müssen.

Für Werder trafen neben den üblichen Verdächtigen (Naldo, Claudio Pizarro und Aaron Hunt) auch jene Spieler, die selten in den Genuss eines Torjubels kommen. Dass Peter Niemeyer dank eines Fehlers von 96-Torhüter Florian Fromlowitz beim frühen 1:0 zu den Torschützen zählte und beinahe auch Petri Pasanen (Leon Andreasen kam ihm beim 3:0 zuvor und erzielte ein Eigentor), sagt eine Menge über den Klassenunterschied aus. „Nach dem 0:1 ist meine Mannschaft in eine Schockstarre verfallen“, sagte Hannovers Trainer Mirko Slomka und war angesichts der desolaten Vorstellung seines Teams vor 44 379 Zuschauern nicht zum Spaßen aufgelegt. Auf die Frage, welcher Profi seiner Mannschaft noch annähernd passabel gespielt habe, antwortete er: „Keiner“.

Die Referenzen, die sich Slomka nach einer fast zweijährigen Arbeitslosigkeit in seinem neuen Job in Hannover erworben hat, könnten besser aussehen. Seit seiner Amtsübernahme hat Hannover viermal verloren. Und die Mannschaft erweckt nicht den Eindruck, als könne sie aus eigener Kraft die Rivalen aus Berlin oder Nürnberg auf Distanz halten. „Unser Trainer macht hervorragende Arbeit. Die Schuld ist auf dem Platz zu suchen“, sagte Hannovers Angreifer Jan Schlaudraff. Warum sich seine Mannschaft nach einem Gegentor hilflos ergibt und die Arbeit einstellt, kann der frühere Nationalspieler aber auch nicht erklären. „Nach der ersten Halbzeit war das Spiel gelaufen“, sagte Schlaudraff. In der zweiten Halbzeit durfte Christian Schulz den einzigen Treffer für Hannover schießen – aber bloß deshalb, weil Werder sich nur noch auf das Nötigste beschränkt hatte.

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