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Sport: Bluttests – fürs Archiv

Was sich bei dieser Tour de France ändert

Berlin - Es soll wieder einmal alles besser und sauberer werden bei der Tour de France – und in diesem Jahr nimmt das der Veranstalter ASO selbst in die Hand. Wegen des Streits mit dem Weltverband UCI (siehe Artikel links) werden die Dopingkontrollen statt vom Weltverband von der französischen Anti-Doping-Agentur durchgeführt.

Wann und wie oft wird kontrolliert? Die geplante Zahl der Dopingkontrollen ist mit etwa 200 ungefähr so groß wie im Vorjahr. Die tägliche Anzahl soll aber variieren, um schwerer ausrechenbar zu machen, wann man vielleicht drankommt. Getestet werden acht Profis direkt nach der Etappe und weitere morgens oder abends im Fahrerhotel. Das Zeitfenster dafür liegt zwischen sechs Uhr morgens und neun Uhr abends.

Gibt es neue Tests? Zum ersten Mal wird bei der Tour auf das gebräuchliche, aber schwer nachweisbare Wachstumshormon getestet, das die Regeneration bei Muskelverletzungen beschleunigt und die Wirkung des Blutdopingmittels Epo potenziert. Bisher mangelte es vor allem an den für den Nachweis nötigen Antikörpern. Das Doping-Labor in Lausanne ist aber für ein neues Testverfahren ausgerüstet. Kontrolleure hoffen, dass schon die Ankündigung abschreckende Wirkung hat. Anderes Doping wie etwa das mit Eigenblut bleibt kaum nachweisbar, auch der Bereich des möglichen Gendopings ist ein schwarzes Loch.

Was ist mit dem groß angekündigten „Biologischen Pass“? Vor dem Start werden alle Fahrer einer Blutkontrolle unterzogen. Die Ergebnisse werden dem Weltverband übermittelt, damit er sie in die seit dieser Saison neuen „Biologischen Pässe“ der Fahrer integrieren kann, mittels derer die Blutwerte regelmäßig durch Vergleiche auf Manipulationshinweise gecheckt werden sollen. Die ASO und die französische Anti-Doping-Behörde haben aber keinen Zugriff auf die bisher gesammelten Daten des Weltverbandes, für die Tour ist das Archiv „Biologischer Pass“ daher ohne Bedeutung.

Was ändert sich sportlich? Es gibt eine kleine Änderung, die für die Verläufe der Etappen von Bedeutung ist. Erstmals seit 1966 startet die Tour nicht mit einem kurzen Prolog, sondern mit einer normalen Etappe. So könnte gleich ein Sprinter statt eines guten Zeitfahrers ins Gelbe Trikot fahren. Die Zeitgutschriften bei Zwischensprints und Etappenankünften, die den Nachteil des Prologs für die Sprinter abmildern sollten, entfallen. klapp

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