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Sport: Bobrennen auf Beton

Christoph Langen verzichtet in Lake Placid auf Start im Vierer

Lake Placid (Tsp). Der Bob ist kaputt und so schnell nicht zu reparieren. Olympiasieger Christoph Langen verzichtet im Vierer auf das WeltcupRennen von Lake Placid, weil sein Gefährt auf der lebensgefährlichen Holperpiste von Lake Placid demoliert worden ist. Das erste Training im großen Schlitten musste mehrmals abgebrochen werden, weil die Kufen das Eis durchschlagen hatten und der Beton zu sehen war.

„Das ist ein Wahnsinn hier. Das ist nicht Bobfahren, das ist gefahren werden. Unser größtes Ziel ist, diesen Weltcup gesund zu überstehen“, sagte Raimund Bethge. Der Bundestrainer entschied sich nach Rücksprache mit seinen Sportlern aber gegen einen generellen Startverzicht, um den Gesamtweltcupsieg nicht zu gefährden. Der würde für die Heim-WM am Königssee vom 16. bis 29. Februar 2004 einen zusätzlichen Startplatz garantieren.

Aus diesem Grund will sich Langen im Zweier auch in den „Dienst der Nationalmannschaft“ stellen. „Derartiges Eis konnte man vielleicht vor 20 Jahren anbieten. Du siehst beim Fahren wegen der Vibrationen kein reelles Bild“, sagte der 41-jährige Routinier. Beim Zweier-Training am Dienstag waren drei Schlitten umgekippt. Alle Fahrer und Bremser blieben unverletzt. Als „Betonspezialist“ entpuppte sich Doppel-Weltmeister Andre Lange (Oberhof), der den zweiten Trainingslauf im Vierer in 56,50 Sekunden gewann. In Lauf eins wurde er zuvor Zweiter hinter Lokalmatador Todd Hays (USA).

Schon in den Vorjahren hatte es in dem erst 2000 für 30 Millionen Dollar erbauten Eiskanal schwere Unfälle gegeben. Vor zwei Jahren war der Winterberger Rene Spies nach einem Unfall mit Gehirnerschütterung im Krankenhaus gelandet. Trotzdem konnten sich die Teams auch nach den skandalösen Vorkommnissen dieser Woche nicht auf einen generellen Startverzicht einigen.

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