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VfL Bochum - Hertha BSC

© ddp

Bochum - Hertha: Tristesse im Tabellenmittelfeld

Nach drei Niederlagen holt Hertha BSC beim 1:1 in Bochum endlich wieder einen Punkt, das Spiel aber bleibt schwach.

Im Fußball ist es gelegentlich angebracht, ein Zeichen zu setzen. Zur eigenen Vergewisserung, aber auch, um dem Gegner klar zu verstehen zu geben, was er zu erwarten hat. Das Spiel von Hertha BSC beim VfL Bochum war gestern noch keine zwei Ballkontakte alt, da spürten die Bochumer bereits den heißen Atem der Berliner. Noch im Anstoßkreis attackierte Fabian Lustenberger seinen Gegenspieler Mimoun Azaouagh, Gojko Kacar setzte dem Ball entschlossen nach. Nach drei Niederlagen hintereinander hatte sich Hertha offensichtlich etwas vorgenommen. Immerhin beendeten sie mit einem 1:1 (1:1) vor 20 833 Zuschauern ihre trübe Serie. Die Bochumer hingegen müssen auch nach fünf Jahren weiterhin auf einen Heimsieg gegen die Berliner warten.

Die Begegnung war so etwas wie ein Endspiel um die Vorherrschaft im unteren Mittelfeld der Fußball-Bundesliga. Der Zwölfte empfing den Dreizehnten, und genauso sah es vor der Pause auch aus: wie das Spiel eines Tabellenzwölften gegen den Tabellendreizehnten. Die beiden Torhüter prügelten die Bälle von Strafraum zu Strafraum, Kombinationsfluss fand nicht statt, Chancen blieben auf beiden Seiten aus. Die Berliner konnten sich immerhin noch damit entschuldigen, dass ihnen aus ihrer Stammformation drei wichtige Spieler fehlten: Neben Verteidiger Steve von Bergen vor allem die komplette Offensive mit Marko Pantelic und Raffael. Herthas Trainer Lucien Favre zog Rudolf Skacel in die Viererkette zurück, André Lima als einzige Spitze wurde von Patrick Ebert unterstützt. Über den Ansatz aber kamen die offensiven Bemühungen der Berliner selten hinaus, weil vor allem Ebert im Mittelfeld wieder viel zu fehlerhaft spielte.

Es war kein Zufall, dass das 1:0 für Hertha aus einer Standardsituation resultierte. Skacel trat einen Freistoß aus mehr als 30 Metern von der rechten Seite mit dem linken Fuß in den Strafraum. Der Ball flog über sämtliche Spieler hinweg, sprang kurz vor der Linie noch einmal auf – und dann ins Netz. Es war nach knapp einer halben Stunde Herthas erster Schuss aufs Bochumer Tor.

Die Gefahr, die vom VfL Bochum ausging, war ebenfalls überschaubar. In der ersten Minute lenkte Herthas Torhüter Jaroslav Drobny einen Freistoß Azaouaghs über die Latte, nach dem 0:1 rettete er mit einer spektakulären Flugeinlage gegen eine Weitschuss von Daniel Imhof. So spektakulär hat Drobny zuletzt vor einem Jahr gespielt, als er, noch für den VfL gegen Hertha, einen Elfmeter von Pantelic hielt und einen so souveränen Eindruck hinterließ, dass die Berliner sich nach der Begegnung endgültig für eine Verpflichtung des Tschechen entschieden.Dass die Bochumer nur zwei Minuten nach Drobnys aufregender Rettungstat den Ausgleich erzielten, lag nicht an Herthas Torhüter. Nach einem Freistoß von Azaouagh ließ Josip Simunic Anthar Yahia in seinem Rücken davonlaufen, mit einer Art Standwaage versuchte Herthas Verteidiger noch zu klären, doch Yahia vollendete per Kopf aus drei Metern zum 1:1.

Nach der Pause machte sich Herthas größere individuelle Qualität bemerkbar. Die Berliner hatten gute Chancen, erneut in Führung zu gehen. Nach einer Flanke von der rechten Seite köpfte Mineiro den Ball an den Pfosten des Bochumer Tores. André Lima scheiterte mit einem Kopfball an Torhüter Lastuvka, und auch im zweiten Duell der beiden blieb der Bochumer siegreich. Nach einem Rückpass trat Innenverteidiger Yahia über den Ball, Lima lief alleine auf das Bochumer Tor zu, schaffte es aber nicht, Lastuvka zu überwinden. Es war der letzte Einsatz des Tschechen. Bei dieser Aktion verletzte er sich so am Oberschenkel, dass er nicht weitermachen konnte. Für Lastuvka kam der ehemalige Herthaner René Renno ins Tor. Zwanzig Minuten waren zu diesem Zeitpunkt noch zu spielen, geprüft wurde Renno von den Berlinern nicht mehr.

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