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Sport: Bochum tröstet Bayern

Die Münchner schlagen den VfL 4:1 und glauben sogar wieder an ein Weiterkommen in der Champions League

Von Detlef Dresslein

München. Vor dem Spiel präsentierte man beim FC Bayern München mal wieder einen Nebensponsor. Diesmal ist es Lego, ein Produkt, das wie geschaffen ist für die Bayern-Ideale. Schließlich zeichnet sich das dänische Spielzeug dadurch aus, dass alles perfekt zueinander passt. Nach dem Spiel am Sonnabend das immerhin einen 4:1-Sieg gegen den VfL Bochum brachte, blieb jedoch die Erkenntnis: So gut wie die Plastikbausteine passen die Bayern noch lange nicht wieder zusammen.

Es waren harte Tage gewesen in München. In der Bundesliga verlor man, in der Champions League ist man so gut wie draußen und von allen Seiten gab es Kritik. Auch auf dem Platz war gegen Bochum vor allem zu Beginn noch immer eine große Hemmung zu bemerken. Erst langsam kamen die Bayern ins Spiel. Nachdem Hasan Salihamidzic nach einer Flanke von Ze Roberto nur den Pfosten getroffen hatte, half der Gegner kräftig mit. Die Bochumer Abseitsfalle leistete sich ihre erste Schwäche. Und Giovane Elber konnte eine weite Flanke von Willy Sagnol unbehelligt ins Tor köpfen.

Kurz vor der Pause folgte noch einmal der gleiche Spielzug – mit dem gleichen Erfolg. Allerdings mit anderen Beteiligten: Diesmal flankte Salihamidzic und in der Mitte köpfte Claudio Pizarro das Tor. Auch nach der Pause änderte sich nicht viel. Der FC Bayern durfte sich mit einem Erfolgserlebnis aus der Krise spielen, der VfL Bochum gab den harmlosen Aufbaugegner. Und das tat er gut. Auch die Tore Nummer drei und vier durch Pizarro und Giovane Elber fielen nach dem bereits bekannten Muster. Viermal Flanke, viermal Tor, viermal per Kopf – besonders intelligent lässt das die Bochumer Abwehr nicht wirken. „Bochum hat wenig mitgespielt und nur die Räume eng gemacht. Also haben wir versucht, über die Seiten Druck zu entwickeln“, sagte Münchens Trainer Ottmar Hitzfeld nach dem Spiel.

Zwischendurch war der Aufbaugegner aus Bochum kurz aus seiner Rolle ausgebrochen und hatte immerhin die Hoffnungen der Bayern zunichte gemacht, erstenmals seit fünf Wochen ohne Gegentor zu bleiben. „Bayern hat glücklicherweise ein wenig die Handbremse angezogen und uns gestattet mitzuspielen“, sagte Bochums Trainer Peter Neururer. Die Konsequenz war das 1:3 durch Sebastian Schindzielorz, der eine verunglückte Kopfballabwehr von Samuel Kuffour ins Tor wuchtete. „Dass der Gegner auch mal Chancen bekommt, ist normal“, sagte Trainer Hitzfeld. Das stimmt. Nur fällt auf, dass die Gegner der Bayern diese Chancen fast immer nutzen. Sogar Bochum.

Trotzdem ließ sich selbst Torwart Oliver Kahn nicht die gute Laune verderben und verkündete, dass es seine „feste Überzeugung und keine Durchhalteparole“ sei, dass der FC Bayern in der Champions League noch die zweite Runde erreichen würde. Allerdings müssen dazu wohl noch ein paar Puzzleteile in der Mannschaft zusammengefügt werden. Die Gelegenheit dazu bietet sich schon am heutigen Sonntag. Dann gibt es einen Betriebsausflug aufs Oktoberfest. Eine ungezwungene Atmosphäre hilft vielleicht dabei, die Hemmungen auf dem Spielfeld verschwinden zu lassen.

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