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Bogenschießen: Vizeweltmeister: Pankow

Drei Berliner Bogenschützinnen holen WM-Silber. Karina Winter, Elena Richter und Susanne Poßner mussten sich nur den Italienerinnen geschlagen geben.

Berlin - Italien gegen Pankow – so lautete das Finale um den Weltmeistertitel. Bei der Hallen-WM im Bogenschießen im polnischen Rzeszow mussten sich Karina Winter, Elena Richter und Susanne Poßner von der SG Bergmann-Borsig Berlin als deutsche Nationalmannschaft am Sonntag nur dem italienischen Team geschlagen geben. Wenige Stunden später machte es Winter im Einzel noch besser: Mit ihrem letzten Pfeil besiegte sie die Freiluft-Weltmeisterin von 2007, die Italienerin Natalia Waleewa, mit 114 zu 113 Ringen und gewann Gold. Im Halbfinale hatte Winter bereits die Französin Berengere Schuh ausgeschaltet, die in der Vorrunde einen neuen Weltrekord aufgestellt hatte.

Im Sportforum Hohenschönhausen trainieren die drei Berlinerinnen zusammen, auch in der Bundesliga der Bogenschützen sind sie ein Team. Das hilft bei internationalen Wettkämpfen. „Wenn die Harmonie in der Mannschaft fehlt, merkt man das sofort“, sagt Karina Winter. „Wenn eine von uns mal einen schlechten Schuss hinlegt, müssen die anderen das ausgleichen.“ Eigentlich hat die Mannschaft noch ein viertes Mitglied, bei einer WM dürfen aber nur drei Schützinnen starten. Lisa Unruh unterlag in einer internen Ausscheidung und musste zu Hause bleiben. „Aber sie freut sich sehr für uns und hat schon gratuliert“, sagt Karina Winter.

Holger Hüning, bei Bergmann-Borsig für das Bogenschießen zuständig, sieht die WM-Medaillen als Lohn für die „jahrzehntelange Aufbauarbeit“ des Vereins. Im Alter von erst 23, 21 und 19 Jahren haben Winter, Poßner und Richter noch einige erfolgreiche Jahre vor sich. Bergmann-Borsig bildet schon lange erfolgreiche Bogenschützen aus, „nur bei Olympia fehlt uns noch ein Erfolg“, sagt Hüning.

Bei Olympischen Spielen müssen die Pfeile allerdings die Distanz von 70 Meter überwinden, in der Halle ist die Scheibe nur 18 Meter entfernt, das Ziel ist deutlich kleiner. Die „ballistische Kurve“ ist eine andere, wie Karina Winter sagt. „Deswegen kann man im Winter die Technik auf Vordermann bringen – in der Halle werden die Weltmeister der Sommersaison gemacht.“ Insofern rechnen sich die Berlinerinnen auch gute Chancen aus, wenn sie Anfang September bei der Freiluft-WM in Südkorea antreten. Dann werden allerdings auch die Koreanerinnen am Start sein, die bei den Olympischen Spielen in Peking im vergangenen Sommer Silber und Bronze im Einzel sowie Gold mit der Mannschaft gewannen, aber in Rzeszow fehlten. „Die sieht man selten bis gar nicht in der Halle“, sagt Winter.

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